Das Wetter bleibt strahlend sonnig sommerhaft. Vor allem in der Mitte Deutschlands – im Rest Europas sieht es laut DWD-App viel unbeständiger aus. J. kribbelt aber die Reiselust durch den Körper, und deswegen brechen wir heute auf - zumindest mal ins südliche Frankenjura, also ins Altmühltal. Und ab da fahren wir dann je nach Wetterlage weiter Richtung Süd-Ost.
Hatte ich vor Kurzem geschrieben, dass im Van Norbert das Packen ab jetzt in 20 Minuten erledigt sein sollte? Da lag ich aber daneben. Den ganzen Tag waren wir heute damit beschäftigt, den Van und die Wohnung abfahrbereit zu machen.
Das kühle, regnerische Wetter bisher hatte den Vorteil, dass man die Pflanzen unbesorgt für ein, zwei Wochen sich selbst überlassen konnte. So, wie es sich aber ab jetzt ankündigt, brauchen sie ein- oder zweimal die Woche Wasser. Mit unserem Nachbarn von untendrunter haben wir eine gegenseitige Gieß-Connection (bei der er meiner Meinung nach leider schlechter wegkommt, weil J. und ich schon sehr viel in Urlaub sind, seit er Lehrer ist). Der Nachbar ist aber selbst die zweite Pfingstferien-Woche in Urlaub, so dass wir gemeinsam eine dritte Nachbarin gebeten haben, in beiden Wohnungen die Pflanzen zu gießen. Dafür habe ich alle Zimmerpflanzen an einem Ort zusammengestellt, einen Gießplan geschrieben (nicht, weil die Pflanzen so kompliziert wären, sondern um die Gießaufgabe so einfach wie möglich zu machen) und Dankeschön-Gummibärchen dazugelegt. Das Pienzchen, die Aloe Vera, wird allerdings nicht mehr von ihrem Platz wegbewegt, denn die lässt bei der kleinsten Änderung der Umstände sofort die Blätter hängen. Diese Gieß-Vorbereitung hat ziemlich viel Zeit in Anspruch genommen. Die Würmchen dagegen überlasse ich die nächsten zwei Wochen wieder sich selber – sie haben den Biomüll der K. zu fressen bekommen und von mir noch einige Küchenreste, stehen in ihrer Wurmkiste im gut temperierten Treppenhaus und schaffen es hoffentlich noch diese paar Tage auch ohne intensive Zuwendung.
J. hat derweil noch Dinge im Van Norbert fertiggebaut, gepackte Kisten und Taschen nach unten geschleppt und verräumt. Dabei hatten wir Unterhaltung vom Nachbarn von unten, der sich einen Stuhl in die Sonne neben den Van Norbert holte und unsere Packaktionen von der Seite interessiert kommentierte. Hoffentlich bleibt das Wetter auch nach unserer Rückkehr aus dem Urlaub so schön, denn dann treffe ich immer viele Nachbar:innen draußen und es ergeben sich viele Situationen zum gemeinsamen Plauschen und Kaffeetrinken. Und das genieße ich sehr.
Der erste Stopp unserer Reise führte uns dann nur einige Kilometer weiter, nämlich zum IKEA. Der Van Norbert wurde nämlich noch mit neuen Schubladenunterteilungen, Kisten und Schachteln ausgestattet. Ich habe das Gefühl, dass wir wirklich jede einzelne Aufbewahrungsbox in IKEA angeschaut und ausgemessen haben, aber am Ende haben wir für jede Schublade etwas passendes gefunden. Einiges haben wir noch minimal zurechtgeschnitten, und dann ist es einfach von selbst passiert: Wir haben seit heute ein Ordnungssystem im Van! Ohne große bewusste Überlegungen und Planungen hat plötzlich jedes Teil seinen Platz, nichts fliegt oder rutscht mehr herum. (Im Hintergrund haben sich diese Überlegungen unbewusst sicher schon abgespielt und eben so lange abgehangen, bis sie sich heute beim Einordnen manifestiert haben). Das wichtigste beim Campen ist ja: Jedes Teil an seinen Platz. Sonst sucht man sich dumm und dämlich.
Es war dann fast 21:30 Uhr, als wir vom IKEA-Parkplatz loskamen und mir fielen schon die Augen zu. J. wollte die 90 Kilometer eh alleine fahren und hat uns gut auf „unseren“ Stellplatz gebracht, einen Wanderparkplatz im Wald, auf dem wir heute ganz alleine stehen.
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