Der Bus stand dann, wo er stehen sollte und fuhr zur geplanten Zeit ab. Yes! Nach meiner schlechten Erfahrung mit Bussen in Amalfi hatte ich da so meine Zweifel gehabt. Nach zwei Stunden in Pozallo angekommen, musste ich noch 2 km bis zum Hafen laufen. Das scheint irgendwie meine übliche Laufentfernung dieses Urlaubs zu werden: vom Hotel zur Bushaltestelle waren es 2 km gewesen, vom Bahnhof zum Hotel und jetzt wieder von der Bushaltestelle zum Hafen. Spüre meine Waden vom Wandern heute immer noch– komischerweise kam der Muskelkater erst am vierten Tag, an dem das Wandern ja schon vorbei war.
Das Wetter hatte mittlerweile gedreht, es gingen richtig starke Windböen. Wegen der Wetterbedingungen war ja die Fähre auch bereits 7 Stunden vorverlegt worden und ich hatte ernsthafte Zweifel, ob sie überhaupt auslaufen könnte, so wild war das Meer. Die Fährangestellten wirken aber alle ganz ruhig, und das Boarding fand normal statt - bis auf die Kleinigkeit, dass man auch auf die Fähre keine gefährlichen Gegenstände mitnehmen darf, also auch nicht mein Taschenmesser (das ein Geschenk einer Freundin ist und mir deswegensehr am Herzen liegt)! Und mal wieder einen super freundliche italienische Geste: der Mann von der Security übergab das Messer einem der Fährangestellten, der es während der Überfahrt bewachte und mir danach wieder aushändigte. Die Überfahrt selber war weniger schlimm als erwartet, such wenn der Seegang drutlich zu spüren war und ich zum ersten Mal eine Durchsage auf einer Fähre hörte, man möge bitte wegen der Wetterbedingungen auf drm Platz sitzenbleiben und nicht aufstehen.
Das erste, was in Malta auffällt: hier ist ja Linksverkehr. Und das zweite: die Steckdosen sind UK-Steckdosen mit drei Eingangslöchern. Schlecht für mein wichtigstes Reiseutensil, das Handy. Nach einem Mittagsschlaf habe ich erstmal einen Adapter gekauft und bin jetzt zum Glück wieder einsatzfähig.
Das Hotel, das J. ausgesucht hat, ist wirklich spitze. Es liegt mitten in der historischen Altstadt, in der Fußgängerzone, aber die Ballermannmeile, die auch hier ist, ist zwei Straßen weiter und man bekommt von ihr überhaupt nichts mit. Insgesamt herrscht schon rechtes Mallorca-Feeling hier, besonders abends, wenn unzählige Junggesell:innenabschiede durch die Stadt marodieten. Und wir sind noch im "seriösen" Teil der Stadt. Sliema und St. Julian müssen die richtigen Feiermeilen sein.
Abends kam dann endlich auch J. mit einiger Verspätung an. Ich holte ihn als Überraschung am Flughafen ab. Genau so sehr, wie ich mich freue, ab jetzt wieder zu zweit zu reisen, habe ich auch die Alleinreisetage genossen. Vieles ist allein anstrengender als im Paar, aber gleichzeitig bekam ich viel mehr Unterstützung von Fremden. Und es allein geschafft zu haben - auch ein gutes Gefühl :-)
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