Donnerstag, 29. Februar 2024

Be careful what you wish for

Nun jammere ich ja schon seit einigen Wochen, dass es gerade so stressig ist und ich mit der Zeit nicht auskomme, und vielleicht hätte ich das nicht tun sollen, denn gestern Nacht kamen Nachrichten aus Berlin: Mini-T.s Mama ist krank und zwar so, dass sie a) wahrscheinlich ansteckend ist und b) Gäst:innen in der Wohnung wohl eher anstrengend für sie sind. Wir machen noch eine Feinabstimmung morgen, aber so wie es aussieht, fahren der Prinz und ich dieses Wochenende eher nicht nach Berlin. Und zum einen tut mir das wahnsinnig leid, weil ich Mini-T. und seine Familie sehr gerne gesehen hätte, zum anderen merke ich aber daran, wie viel Anspannung bei dem Gedanken, mal ein ganzes Wochenende hier zu sein, von mir abfällt, dass ich wohl wirklich Ruhe brauche.

Der Meditationstermin mit Alter-Ego-K., der heute (im Gegensatz zu gestern) tatsächlich stattfand, kam mir da sehr recht. Alter-Ego-K. entwickelt sich gerade von mir weg, denn sie überlegt, aufs tiefste Land zu ziehen. Eher widerstrebend, aber wir haben anscheinend doch was, in dem wir uns unterscheiden: Ich möchte nicht aus der Stadt weg. Muss keine riesengroße sein, aber Stadt, mit Geschäften, Lokalen, öffentlichem Nahverkehr, Vereinen und gut erreichbaren Freund:innen in der Nähe.

Den Vormittag verbrachte ich mit der A. in der Kletterhalle und wie sagt sie so schön: Diese gemeinsamen Donnerstagvormittage sind ein Lichtblick in jeder Woche. Wir mussten sehr, sehr viel besprechen, ich hatte das Gefühl, gar nicht so besonders viel oder gut zu klettern, aber am Nachmittag fielen mir fast die Augen zu und Unterarme und Rücken spürte ich auch. Also wohl doch ein bisschen was getan 😀

Auf dem Heimweg beschloss ich, mir noch etwas Gutes zu tun und machte einen Stopp im italienischen Großmarkt. Der ist zwar nicht ganz so spannend wie der Asiamarkt - zumindest die Beschriftungen auf den Lebensmitteln sind lesbar - aber dafür ist Italien eines meiner Sehnsuchtsländer und der Besuch im Großmarkt wie ein Mini-Urlaub. Ich stand sehr lange vor der Kühltheke und konnte nicht glauben, dass es nur einen Parmesan gab und noch dazu in normalgroßen Portionen, und als ich das vierte Mal an der riesigen Parmesanvitrine vorbeilief, sah ich sie dann endlich auch. Und da gab es dann Parmesan in allen Variationen und allen Größen, und ich nahm ein Kilo für den Spaghettimontag mit. Ich sah übrigens mal, wie viel an einem ganz normalen Donnerstagvormittag im Großmarkt los ist. Außer mir und meinem einem Käse standen nur Männer mit riesigen Einkaufswägen, gestapelt voll bis obenhin, an der Kasse. Ich wartete nur darauf, als Hochstaplerin hinausgeworfen zu werden, das ist aber nicht passiert. 

Wo ich schon mal auf Käsetour war, hielt ich dann noch beim Käsemarkt des Vertrauens meines Haus-Physios, um dort den herrlichen Trüffel-Hartkäse zu kaufen, den er kürzlich verkosten ließ. Dort wurde ich erst von der Käsefachverkäuferin sehr fachfrauisch beraten (Fachsimpeleien über Käse! I like.) und vor der Tür mal wieder auf mein Sirenenschloß angesprochen - das Ding macht beim Ab- und Aufschließen ja so einen typischen Warnton, wie Autoschlösser beim Absperren mit einem Funkschlüssel, und der fällt echt vielen Menschen auf. Wird bewundernd bis kopfschüttelnd kommentiert.

Als ich nach Hause kam, war der Parkplatz im Hof ganz leer, das kommt nicht so oft vor. Sogar der Van Norbert war unterwegs, nämlich mit dem Prinzen zum Draußen-Klettern, yeay für die beiden. Ich dagegen musste an den Schreibtisch, ein freier Vormittag bedeutet einen langen Erwerbsarbeitsnachmittag, aber heute lief es wie geschmiert: Ich hatte einen echten Closing-Day und konnte einen Auftrag nach dem anderen abhaken.

Als der Nachbar von ganz unten zur Sauna lud, war das ein guter Schlusspunkt. Er machte extra einen sanften Aufguss, weil er wusste, dass ich in letzter Zeit so kopfschmerzempfindlich bin, und bisher gibt mein Kopf auch Ruhe. Danke dafür, lieber I.! Noch dazu gab es meinen Lieblingsduft Neroli, und zum Nachschlag kam dann auch noch der Prinz in den Hof gefahren und setzte sich mit ins Saunazelt, perfekter Feierabendanfang sozusagen.

Ach ja: Und die Tomatensoße habe ich auch noch gemacht, kann ja sein, dass wir doch morgen Mittag nach Berlin aufbrechen, und dann sollte sie fertig sein, damit der Spaghettimontag im März kein Nudeln-ohne-was-Montag wird.

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