Donnerstag, 8. Februar 2024

Saugbert-Tag

Ich kam morgens nur langsam in die Gänge, und als ich mit meiner Yoga-Einheit begann, hatte ich nur noch 20 Minuten Zeit bis zum Erwerbsarbeitsbeginn. Passenderweise hatte ich eh weniger Lust auf Flow und mehr auf Action und suchte mir deswegen ein kurzes Abs-Training aus. Kurz war es, aber ordentlich ins Schwitzen kam ich trotzdem. Weil mir während des Trainings einfiel, dass ja heute der Putzroboter seine wöchentlichen Staubsaugerunde drehen würde, ging das Schwitzen gleich weiter, als ich im Anschluss an das Training die Wohnung putzroboterfertig machte. 

Ich fand es unfassbar gemütlich, bei Dauerregen draußen am Schreibtisch zu sitzen und nicht einen Fuß vor die Tür setzen zu müssen. Mit der Gemütlichkeit war es leider erst einmal vorbei, als der Saugbert loslegte und lärmend um die Möbel herumfuhr (als Mensch ist es wahrlich schwer auszuhalten, dass er IMMER erst versucht, durch das Möbel hindurchzufahren und erst nach mehreren missglückten Versuchen drum herum fährt). Ich schaltete mir einen Entspannungsmusik-Stream auf die Bluetooth-Kopfhöhrer und kann berichten: Als ich mich mit den Kopfhörern von der Musikquelle zu weit wegbewegte und die Entspannungsmusik durch Störgeräusche unterbrochen wurde - 𝅗𝅥Muussssiiiiiiik𝅗𝅥-knk-knk-𝅗𝅥Muuuusss...-Pause-𝅗𝅥Muuuussiiiik𝅗𝅥-chrrrchrchr - war das nicht mehr entspannend. Mit was für Problemen ich mich in meinem Erwerbsarbeitsalltag herumschlagen muss, also wirklich!

In der Mittagspause ging ich dann das Problem an, das mich gestern so viele Nerven gekostet hatte und brachte mein Tourenrad in die Werkstatt zur Nach-Wartung. Auf dem Weg den T. von unten und die P. aus dem Erdgeschoss getroffen - der Einflussradius unseres Hauses ist groß. 

Zur Werkstatt ging ich schon mit dem Mantra im Kopf "Ich zahle dafür, dass die mir mein Rad einstellen; ich lagere diese Arbeit aus, weil ich überhaupt keine Lust darauf habe und nicht deswegen, weil ich zu doof dafür bin", weil sich dieses Gefühl bei mir in Fahrradläden und -werkstätten zuverlässig einstellt. Ich wurde von der Attitüde des Radschraubers auch nicht enttäuscht, der mir zur verstehen gab, eigentlich sei nix an meinem Rad und wenn, dann läge es daran, dass die Komponenten zu alt sind. Oder auch nicht, und ich habe sie nur so aufgefasst. Denn zum Abschluss sagte er mir, wenn das Problem nochmal aufträte, sollte ich einfach wiederkommen.

Der kurze Ausflug in den Nieselregen frischte bei der Rückkehr ins Home-office das Gemütlichkeits-Gefühl im Trockenen unter Regengeräuschen auf dem Dach auf. 

Der Donnerstag ist traditionell mein produktivster Tag, oft schaffe ich es, alles, was sich im Laufe der Woche angestaut hat, ganz schnell am Donnerstag abzuarbeiten. So war es auch heute, ich konnte den Laptop mit dem Gefühl zuklappen, alle Themen noch ganz gut eingetütet zu haben, hatte aber auch bis spät in den Abend gearbeitet.

Es war also endlich Zeit, die Sauna anzuwerfen! Bis sie heiß war, telefonierte ich mit lieben Freundinnen, zurrte weitere Ferienplätze fest und kochte eine riesige Pfanne Bratkartoffeln mit Dhal. Und wunderte mich zum wiederholten Mal, wie es sein kann, dass der Deckel für unsere größte Pfanne weg ist. Einfach verschwunden! Nun haben wir eine Schublade mit drei Pfannen und einem Wok, eine weitere mit vier Töpfen, dem Schnellkochtopf und vier Deckeln, jetzt nur noch drei Deckeln. Der fehlende Deckel kann also nicht einfach irgendwo liegen, wo ich ihn gerade nicht sehe. Rätselhaft.

Über den Abend begann ich oberflächlich zu packen und es tat mir schon jetzt leid, dass ich es nicht schaffen werde, die Wohnung zu putzen, bevor wir verreisen.

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