Mein Tag startete mit einer Meditation mit Alter-Ego-K., das rief viele optimistische Gedanken in mir wach. Vor allem unser Gespräch vor der Meditation, in dem wir Reisepläne austauschten und der K.s Freude über meine Margalef-Pläne dazu führte, dass auch bei mir selbst die Vorfreude auf den Urlaub endlich die Nervosität wegen des anstehenden Packens und Vorbereitens überwog. Ich meditierte mit Feuerprasseln aus dem Kamin vor mir, Regenprasseln auf dem Dachfenster hinter mir, und dazwischen blies der Laptop, in dem Alter-Ego-K. saß und mit mir meditierte. Gerade noch so rechtzeitig waren wir fertig, dass ich pünktlich an den Home-office-Schreibtisch kam.
Dort entwirrten sich freundlicherweise einige der Knoten, die mich in der Erwerbsarbeit gerade beschäftigen. Überhaupt schien es, als hätte das Universum meinen Blogbeitrag von gestern gelesen und Tempo rausgenommen: Mein Gefühl für den Urlaub kommende Woche hat sich von Nervosität in Vorfreude verwandelt, meine Verabredungen für heute Mittag, morgen Vormittag und morgen Abend fielen aus verschiedenen Krankheits- und Berufsgründen (auf Seite meiner Freundinnen) aus und auf einmal hatte ich die Luft, die ich brauchte.
Ich erzähle öfters vom schönen Feuer im Kamin, eher selten erzähle ich von meinen Versuchen, dieses Feuer anzuzünden oder auch nur am Brennen zu halten. Feuer machen ist wirklich mein Endgegner. Meine Versuche sind von vornherein zum Scheitern verurteilt und könnten mich Demut lehren, leider lehren sie mich stattdessen eher rotglühende - wenn ich mal im Bild bleiben darf - Wut. Auch heute wieder versuchte ich, das Feuer aufrechtzuerhalten, bis endlich der Prinz heimkam und übernehmen konnte. Es kostete mich viele Nerven und war nicht von Erfolg gekrönt...
Abends war ich mit der T. in der Kletterhalle verabredet. Das Wetter war relativ nass, als ich losfuhr, aber ich kam ohne Regenhose einigermaßen gut in der Halle an. An einer Stelle fuhr eine Radlerin freihändig vor mir, das machte mir gute Laune, weil ich auf dieser Straße auch oft freihändig fahre, sie eignet sich dafür hervorragend. Heute fetzte ich aber rasant an der anderen Radlerin vorbei, und als ich 750 Meter weiter an einer roten Ampel stand, rollte sie gemütlich von hinten an mich heran und grinste. Wir mussten beide lachen.
In der Halle war ich nicht besonders stark, irgendwie auch ein wenig unmotiviert. Vielleicht lag es daran, dass es ziemlich voll war, vielleicht lag es an meiner Tagesverfassung. An der T. lag es jedenfalls nicht, ich verbrachte eine schöne Zeit mit ihr und sie ließ sich komplett von mir in Beschlag nehmen, obwohl sie heute eine auch von anderen Seiten begehrte Kletterpartnerin war. Ich habe sie so lange nicht mehr besucht, dass sie mich inzwischen mit einem Buch lockt, das ich ihr vor Ewigkeiten ausgeliehen habe, und das ich erst bei ihr zuhause zurückbekomme; anscheinend sieht sie sonst keine andere Möglichkeit mehr. Ich spekuliere darauf, dass wir es bald zum gemeinsam Draußenklettern schaffen und werde sie kurz zuvor daran erinnern, mir das Buch mitzubringen. Ha! (Besuchen möchte ich sie trotzdem).
Ich schaffte es immerhin, einen Routenpreis von nur knapp über 3 € zu erklettern - heißt: fünfmal einsteigen -, dann überließ ich die T. ihren Kletterpartnern, die motivierter waren als ich und fuhr wieder nach Hause. Und dabei driftete ich unerwarteterweise in ein Schlechte-Laune-Loch. Ging schon damit los, dass ich meine Handschuhe (schon wieder!) draußen auf dem Fahrrad vergessen hatte und sie während meiner Kletterzeit pitschnass geworden waren; noch dazu regnete es inzwischen so stark, dass ich wegen schlechter Sicht ziemlich vorsichtig fahren musste, und außerdem knackte mein Fahrrad. Das tut es schon seit der Wartung, und ich möchte das reklamieren, gleichzeitig finde ich die Reklamation ein sehr lästiges To-do auf meiner eh schon zu langen To-do-Liste und schiebe sie deswegen vor mir her. Was es nicht besser macht, denn sowas sollte schon zeitnah reklamiert werden. Argh.
Als ich heimkam, wollte ich mich nur noch passiv berieseln lassen und: hurra! Der Prinz wollte das auch. (Linsen für morgen mussten noch gekocht werden, dann verzogen wir uns mit Podcast auf Sofa).
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