Montag, 5. Februar 2024

Spaghettimontag - #WMDEDGT Februar

Es ist wieder der 5. des Monats, und Frau Brüllen fragt: Was machst du eigentlich den ganzen Tag (WMDEDGT)?  

Ich wache nach erholsamem Schlaf auf, weil der Prinz aufsteht und in der Wohnung herumgruschelt. Ich freue mich, dass ich noch ein paar Minuten liegenbleiben kann und dass der Prinz mir eine Tasse Kaffee in die Hand drückt, sobald ich die Treppe vom Schlafzimmer herunter komme. Ich bin überhaupt sehr glücklich, wieder zuhause zu sein. 

Ich habe nicht viel Lust auf Erwerbsarbeit, deswegen zögere ich die Fahrt dorthin hinaus, indem ich herumhaushalte. Es wird immer später, und schließlich setze ich mich aufs Fahrrad und fahre ins Büro. Ich prokrastiniere herum, bevor ich die ultralange To-Do-Liste für den Tag anpacke. Für eine meiner Aufgaben recherchiere ich zu einer Keks- und Waffelfabrik, und fünf Sekunden, nachdem ich die Webseite aufgerufen habe, überkommt mich ein ein so großes Verlangen nach Süßkram, dass ich die Süßigkeitenschublade des Landwirts plündere. Das kommt davon, wenn ich vergesse, mir ein Frühstücksmüsli mit ins Büro zu nehmen...

Ich arbeite eine Zeitlang konzentriert, dann kommt der B. vorbei und schenkt mir eine halbe Stunde Gespräch während meiner Mittagspause. Ich weiß, ich hatte mit ihm vereinbart, dass ich ihm Bescheid gebe, wenn ich da bin - aber heute konnte ich so schlecht einschätzen, wie mein Arbeitstag verlaufen würde, dass ich darauf verzichtet habe. Umso schöner, dass er mich trotdzem angetroffen hat; und das nächste Mal werde ich mich mit ihm wieder "richtig" zum Mittagessen verabreden.

Danach rennt die Zeit nur so. Ich komme nicht so gut voran, wie ich gehofft hatte, und beschließe, noch bei Sonnenschein nach Hause zu fahren und dort eine weitere Stunde zu erwerbsarbeiten. Dann habe ich wenigstens etwas von dem schönen Tag und vielleicht tut es mir gut, mir den Kopf von der kalten Luft durchpusten zu lassen. 

Ich hatte vor, während der Fahrradfahrt ein Arbeitsthema zu durchdenken und es am heimischen Schreibtisch dann einfach nur noch herunterzuschreiben. Leider funktioniert das nicht, ich komme heim und bin noch immer relativ uninspiriert und ich glaube, ich bin einfach ein wenig überlastet. Das Wochenende mit dem intensiven Seminar, dem Ausgehen mit der Prinzenschwester und den unendlichen Bahnfahrten war recht anstrengend. Dafür ist mir auf dem Weg aufgefallen, wie intensiv und begeistert die Vögel zwitschern, das fand ich schon am Wochenende morgens in Köln bemerkenswert. Die Vögel haben wohl genau wie ich das Gefühl, dass sich der Tag heute nach erstem Frühlingstag anfühlt.

Der Prinz ist schon mit Vorbereitungen für den Spaghettimontag beschäftigt, lässt sich von mir aber kurz ablenken, als ich mit ihm etwas aus meinem Coaching-Seminar vom Wochenende ausprobieren möchte. Ich freue mich übermäßig, als das funktioniert (es ging darum, eine Fokusverschiebung zu erreichen).

Ich beiße die Zähne zusammen und arbeite noch eine Stunde. Kreativarbeit mit zusammengebissenen Zähnen ist besonders schwierig. Als ich endlich den Laptop herunterfahren kann, bin ich froh. Es bleibt eh nur noch wenig mehr als ene Stunde, bevor die ersten Gäst:innen eintreffen werden, und ich mache die Wohnung und mich selber fein für den Abend. Aus dem Büro habe ich mir einen Steckling einer Glücksfederpflanze mitgebracht, den stelle ich in ein Glas Wasser und als Deko auf den Tisch. Sie gefällt mir schon lange und ich würde mich freuen, wenn ich sie heranziehen könnte.

Zum Spaghettimontag laden der Prinz und ich jeden 1. Montag im Monat alle unsere Freund:innen und Nachbar:innen ein, niemand muss zu- oder absagen und so ist es jedes Mal eine Überraschung, wer und wie viele Gäst:innen kommen. Der Prinz befürchtet - wie jedes Mal -, dass niemand kommen wird. Es kommt aber - auch wie jedes Mal - eine sehr nette Gruppe, tatsächlich relativ wenige heute: Wir sind nur zu acht. Das ist mir sehr recht, denn die T. zum Beispiel habe ich schon sehr lange nicht mehr gesehen und freue mich über Zeit zum Reden mit ihr, und die C. und der I. kommen gerade aus den Bergen und haben Schönes zu erzählen. Ich trage meinen neuen pinken Lippenstift und unterhalte die Gäst:innen, die mich nur ungeschminkt kennen, mit der Geschichte, dass dieser knallige Lippenstift im Seminar in Köln mein Markenzeichen war. Die hatten dort also ein ganz anderes Bild von Ninatraveling als meine Freund:innen.

Es wird nicht allzu spät, zu einer sehr angenehmen Zeit werden wir alle gleichzeitig müde (ausser dem J. von unten, aber dessen Tag/Nachtrhythmus ist so weit von meinem entfernt, dass ich nicht mal einschätzen kann, ob er schon zu Abend gegessen hat oder es erst noch tun wird, als wir uns verabschieden). Der Prinz und ich gehen direkt ins Bett, das schmutzige Geschirr und die verwüstete Wohnung wird auch bis morgen auf uns warten.

5 Kommentare:

  1. Was für eine schöne Idee mit dem Spaghetti Montag. Aber woher wissen sie denn dann wieviel Nudeln sie abkochen müssen? Ich bin erst gestern auf ihren Blog gestoßen und werde sicher öfters vorbeischauen. Das Meditieren haben wir gemeinsam. Und mich spricht so einiges an was und wie sie darüber schreiben. Einen schönen Tag

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    1. Danke, das freut mich sehr zu lesen. Wir machen den Spaghettimontag mittlerweile seit drei Jahren und die Gästezahl ist sehr unterschiedlich. Deswegen koche ich immer ein Kilo Nudeln so, dass sie fertig sind, wenn die ersten kommen. Dann lasse ich einen Topf mit kochendem Wasser auf dem Herd stehen, um nach Bedarf nachzukochen. Das funktioniert ganz gut :-)

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  2. Bei uns ist es der Samstag, an dem wir ein offenes Frühstück haben - seit vierzig Jahren. Auch spannend, wer wann kommt.

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