Es hatte viele Abstimmungs-Chats von verschiedensten Seiten gegeben gestern und heute, denn der G. und der andere J. wollten rausgehen, die A. hatte auch Lust und kurzfristig meldete sich noch die M., von der ich sehr lange nichts gehört hatte. Der G. wollte an eine schwere Wand, der Prinz an eine noch schwerere, die A. und die M. waren da raus, am Ende fuhren der Prinz und ich erstmal alleine los und stimmten uns während der Fahrt noch mit den anderen ab. Letztlich trafen wir uns mit dem anderen J. an der Jules Verne Wand, der G. wollte nachkommen (kam dann aber nicht mehr). Es war proppenvoll in der Fränkischen Schweiz, klar, bei diesem warmen Sommerwetter waren viele draußen zum Wandern, Radfahren und sogar schon schwimmen. Die Wand war aber leer und wir merkten auch bald, warum: Nur eine Stunde, nachdem wir angekommen waren, kam die Sonne rein und machte den Platz viel zu heiß zum Klettern. Sowieso waren die Routen, die wir jeweils nacheinander kletterten, abenteuerlich: Die erste, eine 6+, einigermaßen brüchig und für den anderen J. nach seinem kürzlichen Unfall eine Herausforderung; die zweite, eine 8, mit einer Crux in sehr steilem Gelände und im Toprope praktisch unkletterbar. Sehr schade, denn die war ansonsten Genusskletterei, aber über diese Crux komme ich definitiv nicht drüber, ohne sie gut auszubouldern, und das ging im Toprope einfach nicht.
Der andere J. riss pausenlos Witze, war gut gelaunt und ohne Verstimmungen wechselten wir an die Terra Australis (mein Favorit, das Amphitheater, war leider nass). Wir genossen alle drei den Spazierweg durch das traumhaft schöne Klumpertal bis zur Wand. Der andere J. äußerte den interessanten Wunsch, das Frankenjura neu kennenlernen zu können. Fände ich auch spannend: Wie wäre das, hier zum ersten Mal die Täler und Hügelketten zu sehen, die Wälder und die Felsen darin? Für mich war das alles vor zwölf Jahren ja tatsächlich neu, als ich mit den Prinzen hierherkam, und ich fand es erstmal vor allem: unübersichtlich. Die Schönheit dieser Landschaft hat sich mir erst ein bisschen später erschlossen; mittlerweile liebe ich sie und kann mir vor allem im Frühjahr und im Herbst keinen schöneren Ort vorstellen, an dem ich leben möchte.
Am Terra Australis lachte mich eine 8- an, die sich als sehr viel anspruchsvoller herausstellte, als sie ausgesehen hatte. Ich war froh, dass ich sie nicht versucht hatte vorzusteigen, denn sie war selbst im Toprope noch schwer und wackelig. Trotzdem sehr schön! Weil ich vergessen hatte, dass ich sie schon beim ersten Versuch durchgestiegen war (meine Begleiter mussten mich daran erinnern), machte ich sie nochmal. Danach waren wir alle schon fertig mit Klettern, ich sehr zufrieden mit den paar Touren, die ich hatte anfassen können, und mit großer Lust auf was Süßes. Deswegen machte ich zuhause einen Schokopudding mit einer Prise Schoko-Proteinpulver. Wenn das mal keine Muskeln gibt!
Ein bisschen Konzentration blieb mir noch am Abend. Ich kratzte sie zusammen für die Vorbereitung eines Gästebuchs, das wir nächstes Wochenende den Eltern von Mini-T. nach Berlin mitbringen, wenn sie ihr großes Hauseinweihungs-Geburstags-Sommerfest feiern. Wie es immer so ist: Es sollte keine große Sache sein, die Dateien herunterzuladen, die ich von einer Bekannten erbeten hatte und die die Vorlage für das Gästebuch darstellen sollen; aber es war dann doch eine - das Format ließ sich von mir auf keine Art öffnen, der Prinz bekam sie zwar auf, aber die Darstellung war völliger Murks. Erst der Anruf bei der Nachbars-S., die Grafikerin ist und mir Hilfe versprach, brachte mich einer Lösung näher.
Und dann war da heute noch die Europawahl. Als ich morgens im Wahllokal war, waren viele Wähler:innen da, das war schon mal positiv. Aber bereits um 18:00 Uhr zeichnete sich ab, dass die AfD deutschlandweit um die 16 % bekommen hat. Was für ein Armutszeugnis für Deutschland, dass wir ein so rechtes Ergebnis einfahren.
Toprope:
Terra Australis, Sektor Outback, Easy Peasy (8-)
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