Freitag, 14. Juni 2024

Rolandfels

Ich hatte mehrere Stunden Erwerbsarbeit eingeplant für heute, so dass ich früh mit dem Prinzen aufstand. Noch bevor ich mich an den Schreibtisch setzte, überfiel mich Emsigkeit und ich räumte den Van Norbert ein für unsere Reise nach Berlin, machte einen Abstecher zum Briefkasten, wo ich den Physionachbarn mit seiner französischen Bulldogge genau dort beim Gassigehen traf, wo ich ihn schon gestern Abend getroffen hatte ("Wart's ihr jetzt die ganze Nacht hier draußen unterwegs?" -"Und du etwa auch?") und stöberte in den Topos herum auf der Suche nach einem Fels, der
1. nah an der A9 läge
2. Westliche oder südliche Ausrichtung hätte und
3. Genug Routenauswahl für den Prinzen, die T. und mich böte.

Zumindest das mit der T. erledigte sich dann, denn sie hatte eine alternative Kletteroption, und nachdem ich ihr versichert hatte, dass ein schlechtes Gewissen deswegen ganz unangebracht gewesen wäre, konnte ich zeitentspannter planen und erst noch den Prinzen konsultieren.

Dann wurde den Vormittag lang konzentriert gearbeitet. Erwerbsarbeit und Freizeit verschwimmen gerade wieder und es macht mir kaum etwas aus. Auch, weil Schluss ist, sobald ich den Computer herunterfahre: Weder will dann jemand noch etwas arbeitstechnisches von mir, noch denke ich an der Erwrbsarbeit herum.

Letztlich wurde es der Rolandfels, der im verwunschenen Kleinziegenfelder Tal liegt. Das Gute an unseren häufigen Berlin-Besuchen gerade: es verschlägt uns auf dem Weg dorthin in Gegenden, die wir sonst selten ansteuern, weil zu abgelegen. Am Fels war überraschend wenig los, trotz Freitagnachmittag und eigentlich nicht schlechtem Wetter. Die Bedingungen waren dann aber doch nicht besonders gut, sondern eher schmierig und ich machte gleich da weiter, wo ich gestern in der Halle aufgehört hatte: Bei einer sackschweren 7+/8-, die mich alle Kraft kostete und mir dafür ordentlich Frust bescherte. Ich würde gerne athletisch klettern können, es gefällt mir, aber es liegt mir leider gar nicht!

Nach nur drei Einstigen besiegelten wir den Klettertag, es war eh ziemlich kalt und wurde immer grauer. Beim Abstieg bewunderte ich auf dem Holzsteg gerade das glasklare Wasser unter mir, als dort plötzlich ein dicker, haarigen Hintern mit einem platten Schwanz dran auftauchte: Ein Biber! Wie toll, was für ein wendiges, geschmeidiges Tier, und viel größer, als ich immer gedacht hatte.

Es war überhaupt Tag der Tiersichtungen: Auf dem Weg zu unserem Stellplatz flitzte ein Marder über den Pfad (Van Norbert is not amused, lass bloß die Beißer von ihm, Marder!) und später sahen wir vom Bett aus ein Glühwürmchen vor der Windschutzscheibe glitzern.

Abgehakt:
Rolandfels, Linkseinstieg für Lea (7-)

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