Ach Menno. Seit Wochen freue ich mich auf die Radtourenfahrt heute, die RTF Herpersdorf. Ich wollte so gerne zum ersten Mal über 150 Kilometer fahren. Aber es regnete seit Tagen, für Bayern waren Unwetterwarnungen ausgegeben. Gestern Abend telefonierte ich mit dem V. und der wollte nicht einmal darüber nachdenken, heute Rennrad zu fahren. Sehr, sehr schweren Herzens willigte ich ein, es also nicht einmal zu versuchen.
Den ganzen Tag haderte ich mit dieser Entscheidung. Ich beobachtete pausenlos den Himmel und war ziemlich erbost darüber, dass es kaum regnete und dass ich die RTF nicht einmal versucht hatte. Auch wenn ich mir ständig sagte, dass ich ja nicht wissen konnte, wie es außerhalb des 2-Km-Kreises aussah, den ich von zuhause sehen konnte.
Aber es war ein geschenkten freier Tag, und da ich eh schon unleidlich war, setzte ich mich an die Steuererklärung. Für 2023. Endlich. Im Juni! So spät war ich noch nie dran gewesen. Das Vorhaben begann zäh, die Vorarbeiten zogen sich hin. Und immer noch regnete es nicht.
Der Prinz überredet mich mittags, ein wenig hinauszugehen, um Lagerkoller vorzubeugen. Das war ein angenehmer Bummel durch die Stadt und an einer völlig überschwemmten Uferpromenade vorbei. Ziel: Das Stadtparkcafé für einen Cappuccino und zwei Zimtzwirbel. Im warmen Sonnenlicht, mit den dräuenden schwarzen Wolken im Hintergrund, wirkte es wie eine perfekte Hochzeits-Location. Dass da nicht gefeiert wird, fragten wir uns? Auch der Rosengarten gleich nebenan würde so gut zu Hochzeiten passen, für romantische Fotos. Schade, dass auf Bildern der Rosengeruch nicht wahrzunehmen ist.
Meine Laune hob sich beim Herumspazieren, umso mehr, als wir beim Heimkommen schon von weitem unsere Saunacrew vor dem Hoftor in der Sonne sitzen sahen. Die Regel lautete: Besucher:innen nur mit eigenem Stuhl, gut also, dass der Prinz und ich uns Campingstühle aus unserer Zweitwohnung im Hof holen konnten: dem Van Norbert. Wir saßen lang beieinander, cremten uns zum Schutz vor der Sonne ein (immer noch kein Regen!) und beobachteten auf dem Regenradar die Regenfelder, die überall um uns herum an uns vorbeizogen.
Wenn schon nicht hinterm Lenker sitzen, dann wenigstens das Hangelbrett anfassen. Also machte ich eine Einheit Krafttraining und mittendrin bekam.ich Lust, mich nach langer Zeit mal wieder an einem Klimmzüge zu versuchen. Siehe da: Es wurden drei aufeinanderfolgende. Bingo!
Am Ende des Tages erreichte mich eine erleichternde Nachricht zu gesundheitlichen Zuständen im Familienkreis. Und damit beendete ich alles in allem den Tag versöhnt.
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