Mittwoch, 26. Juni 2024

Leopard unter der Nähnadel

Ohne große Lust habe ich morgens eine Yoga-Einheit gemacht, und was mir diesmal am besten getan hat, waren die abschließenden drei Minuten Mini-Meditation. Beim Yoga selbst langweilte ich mich ein wenig, obwohl die Sequenz schön war; ich merke aber eben immer, dass regelmäßiges Yoga dem Körper sehr gut tut und möchte es desegen trotz momentaner Langeweile weiter machen.

Der Vormittag im Home-Office ging relativ schnell rum, einerseits, weil ich einige unliebsame Themen endlich mal anpackte und dadurch hoffentlich bald vom Tisch habe und andererseits, weil ich relativ früh schon Mittag machte. Nämlich um die Vorteile des Home-Office zu nutzen: Ich traf mich mit der T. in einem netten Bistro in der Innenstadt. Es war so heiß, dass ich mich am liebsten innen vor der Sonne versteckt hätte, die T. lockte mich aber an einen Außentisch im Schatten - da ließ es sich aushalten. Sie ist schon wieder voller Reisepläne, freut sich auf Freiheit und Ungebundenheit, ich dagegen genieße mein Hiersein, meine Routinen und Eingebundenheit. Als ich nach unserem Essen relativ hektisch aufbrach, wunderten ich mich, wie mein Rucksack, den ich neben den Tisch gestellt hatte bei der Hitze hatte nass werden können - da war doch nirgends wo mehr Regenwasser? Das nicht, aber ich hatte ihn in den Hundenapf gestellt. Meh.

Der Nachmittag wurde dann sehr, sehr, sehr zäh. Sobald ich guten Gewissens Feierabend machen konnte, tat ich das. Nur um ab dann bewegungslos auf dem Sofa herumzuliegen. Ich konnte mich einfach zu nichts aufraffen und hatte das Wetter als Ursache in Verdacht. Die verschiedenen Optionen für abendliche Tätigkeiten, die ich mir durch den Kopf gehen ließ, machten mich nur noch müder: Fingerkrafttraining - bäh. Steuererklärung - uärgs. Schlafen - naja, aber um sechs Uhr abends irgendwie auch doof. 

Die Idee, mich an die Nähmaschine zu setzen, schien noch am verlockendsten und so flickte ich vier Kleidungsstücke lang vor mich hin. Als dann der Prinz mir das Spotify aus den Kopfhörer klaute, war das das Zeichen, dass er jetzt wohl in der Bahn saß und bald heimkommen würde und ein guter Moment, um die Nähsachen einzupacken und mich in der neu ge-upcycleten Leo-Leggings auf den Balkon zu legen. Zwischendrin hatte es kurz geregnet und ein klein wenig abgekühlt, so war das Wetter schon viel besser auszuhalten.

Ich habe gerade einen Crush für wilde 80er-Jahre-Leggings entwickelt, und als ich mir letztens eine psychedelisch geringelte im Secondhandshop kaufte, entstand der Wunsch nach einer weiteren, leopardengemusterten. Und siehe da: zwei Tage später lag so eine im Tauschregal 😀 Zwar zu eng an den Waden, aber ich brauchte eh eine kurze und konnte sie einfach abschneiden. Morgen soll sie in der Kletterhalle eingeweiht werden.

Und nach dem Nähen gab's doch noch Fingerkrafttraining. Das war verdammt anstrengend, aber nach 12 Minuten vorbei.

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