Freitag, 7. Juni 2024

Doofe Woche ist endlich rum

Die ganze Woche fuhr ich schon mit dem Gravelbike Bolle in die Arbeit (und auch sonst überall hin), und prompt hatte ich am zweiten Tag schmerzende Druckstellen vom Sattel bekommen. Das Bolle ist mein einziges Rad ohne ergonomischen Ergon-Sattel und ich freute mich schon auf das Tourenrad Lady, das ich abends von der A. wiederbekam, und auf den Sattel, der mir passt wie angegossen. Immerhin überwand ich mich heute dazu, die neue, gute Radlerhose mit dicker Windel auf dem Weg ins Büro anzuziehen - und siehe da, die Druckstellen schmerzten direkt sehr viel weniger. Manchmal spare ich an den falschen Stellen.

Bei der Gelegenheit musste ich an meinen ehemaligen Hautarzt denken, den ich vor Jahren bei bestimmt vier Gelegenheiten mit diesen Druckstellen aufgesucht hatte und der sie zweimal sogar in einer kleinen OP aufschneiden musste, weil sie so entzündet waren. Ich habe jedes Mal meine Vermutung geäußert, dass sie vom Fahrradfahren kommen, und jedes Mal hat er diese Idee genauso kategorisch wie grundlos ausgeschlossen. Ich glaubte ihm so lange, bis ich meinen ersten Ergon-Sattel kaufte und ab dann kaum mehr Beschwerden hatte. Merke: Auch Ärzt:innen können irren.

Ich kam mit dem festen Entschluss ins Büro, zurückhaltend, gelassen und unvoreingenommen zu sein, und das führte zu einer angenehmeren Arbeitsatmosphäre als die letzten Tage. Und obwohl bestes Wetter war, machte mir das Erwerbsarbeiten an meinem eigentlich freien Freitag nicht viel aus, denn es war wirklich gerade sehr viel zu tun. 

Aber dass ich mit der A. in der Kletterhalle ohne Ausenbereich verabredet war, das tat mir dann doch leid. Kurzentschlossen telefonierte ich sie im letzten Moment an und änderte unsere Verabredung in die übliche Halle, die einen Ausenbereich hat. Ob sich das für mich wirklich lohnte, war die andere Frage - eine gute halbe Stunde mehr Fahrtzeit pro Strecke machte das aus. Wäre ich direkt vom Büro aus gefahren, hätte ich nur 10 Minuten gebraucht. Das überflüssige Gegurke war ein passender Abschluss für diese doofe Woche. Und dann: erinnerte ich mich plötzlich auf halber Strecke daran, dass mir der Prinz einen café con hielo in die Tasche gepackt hatte und schlagartig hob sich meine Stimmung. Das ist ja so eines der Dinge, die ich aus Spanien mitgenommen habe und immer noch sehr schätze: Kaffee mit Milch drin über viele Eiswürfel gießen - herrliche Erfrischung. 

Es war dann doch eine gute Entscheidung gewesen, dass wir uns im Bambule getroffen hatten, denn draußen war es sehr angenehm. Insgesamt zu warm zum gut klettern, außerdem hatten wir beide kein vernünftiges Chalk dabei, trotzdem kletterten wir mehr als wir redeten. Das will wss heißen. Die A. hörte sich sehr verständnisvoll meine aktuelle Problematik zu Arbeitszeiten und Urlaubstagen an. Dabei aßen wir Flammkuchen in der Abendsonne und nachdem wir einvernehmlich den Kletterabend für beendet erklärten, fuhr ich nach Hause: Endlich wieder mit dem Tourenrad Lady. Mit der ich mich beim Losfahren erstmal fast hinlegte, als ich mich auf den Sattel setzen wollte und der unerwartete 20 Zentimeter tiefer war als sonst. Die A. ist halt doch ein deutliches Stück kleiner als ich.

Keine Kommentare:

Kommentar veröffentlichen