Schafe | Es gibt auf den Lofoten Schafe. Überraschend viele Schafe sogar. Sie sind überall, nicht nur in den Ebeben, sondern auch auf den Bergen und an den Stränden. Darunter sind viele, viele Lämmchen, die häufigste Gruppierung scheint ein Mutterschaf mit zwei Kleinen zu sein. Und offensichtlich kommunizieren diese Schafe durch Sprache. Ist nämlich ein Lämmchen außer Sichtweite des Mutterschafes, wird auf beiden Seiten so lange geblökt, bis sie sich wiedergefunden haben. Wir haben hier eine andauernde Geräuschkulisse aus Blöken und Meeresrauschen.
We gonna go wave jumping | Den zweitem Kaffee nahmen wir am Strand ein, und dann hat es mich ins Wasser gelockt. Das ist durchaus erwähnenswert, den zum einen bin ich generell ziemlich wasserscheu und zum anderen war das Wetter durchaus norwegen-typisch kalt und bewölkt. Aber ein toller Strand und noch tollere Wellen! Ich also ab in den Badeanzug und ins Wasser. Und was hat das Spaß gemacht, sich in die brechenden Wellen zu stürzen! So viel Adrenalin, dass mir gar nicht kalt wurde. J. saß in sicherer Entfernung am Strand und beobachtete das Spektakel halb neidisch, halb froh, dass er selber nicht ins Wasser musste.
Planänderung | Es war Regen angekündigt, den ganzen Tag lang. Und was macht man da? Ausschlafen, ausruhen, lesenlesenlesen. Aber dann: schon mittags war es wieder trocken und klarte auf. Und ohne einen Blick in ein Buch geworfen zu haben, packten wir den Van Norbert zusammen und machten uns auf den Weg nach Stamsund, wo es ein weiteres Sportklettergebiet geben sollte. Schon die Straße dorthin war wieder einmal ein einziges langgezogenes Panorama, doppelt schön unter dramatisch schwarzem Himmel mit einzelnen durchbrechenden Sonnenstrahlen. Ich bin beigefahren wie die letzten Tage auch, denn ich fahre gern, aber nur, wenn es nichts zu schauen gibt. Wenn es was zu schauen gibt, schaue ich lieber. Meine Heldenstunde wird bei der Rückfahrt durch das Ödland schlagen.
Und die Kletterwand war eine riesige positive Überraschung! Eine total interessante Granitwand, plaisiermäßig abgesichert und in den meisten Routen sogar mit Fixexen drin. Ich habe mir zwar für mich genau die zwei Routen ohne Exen ausgesucht, trotzdem bin ich sie (und noch eine weitere) durchgestiegen. Wenn auch mit Begegnungen der heimischen Fauna: erst eine dicke Biene/Wespe/Hummel (jedenfalls was dickes brummendes, das sicherlich einen Stachel hatte!), die empört aus dem Riss geschossen kam, in den ich meine Hand gestopft hatte, dann eine sehr große und bösartig aussehende Spinne, die mitten in dem Netz saß, das sie über meine Route gesponnen hatte. Hm hm hm. Sagen wir so: in beiden Fällen gewann der Mensch, also ich.
Ich war sehr zufrieden nach dem tollen Klettertag. Noch dazu haben wir zufällig einen Stellplatz gefunden, der nur 10 Schritte vom Zustieg zum Fels entfernt ist und von dem aus wir direkt aufs Meer und, falls sie denn wirklich kommt, auf die anlegende Hurtigrute am Abend sehen können. 22:30 soll sie da sein. Mal schauen, ob ich dann noch wach bin.
-Skjellaksla, Big belly Route (5)
-Skjellaksla, Shakalaka bunker (6b)
-Skjellaksla, Tims drøm (6b)
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