Leider war der Stellplatz an der Kirche auch ein Stellplatz an der Straße. Mit Oropax fand ich den Autolärm erträglich, aber J. fuhr uns frühmorgens entnervt die wenigen hundert Meter bis zum Parkplatz des Kletterfelsens, wo wir beide noch eine Zeitlang weiterschlafen konnten.
Mal wieder einen Traum geträumt, in dem die Chefin auftauchte. Sie schlüpft in letzter Zeit immer häufiger in verschiedene Rollen meiner Träume, anscheinend bereitet sich mein Unterbewusstsein allmählich auf die Rückkehr in die Erwerbsarbeit vor. Was es bedeutet, dass auch Adidas Samba-Sneakers in weiß/orange eine sehr prominente Rolle spielten, will ich lieber nicht interpretieren.
Wenn man schon mal in einem Klettergebiet namens Hell klettert, muss ein Wortspiel gemacht werden. Also: Die Hölle war's nicht, aber richtig toll auch nicht. So, wäre das geschafft, ich kann zur Tagesberichterstattung übergehen 😉 Der Besuch an der Wand war eh als Stippvisite geplant gewesen, und dabei wird es wohl auch bleiben. Auch wenn ich einen schönen erfolgreichen Klettertag hatte: den Plan zurückzukommen, so wie nach Flatanger, haben wir nicht. Die Wand war durchaus interessant, aber bei weitem nicht so spektakulär wie Flatanger. Direkt davor liegt zudem ein Industriegebiet, in dem Laster und Bagger den ganzen Tag infernalischen (da haben wir sie wieder, die Hölle) Lärm machten. Zudem die ungünstige Schlafplatzsituation, und gegen Nachmittag strömten die lokalen Kletter:innen nur so an die Wand und es wurde richtig voll.
Wir trafen zwei Parteien wieder, die auch schon in Flatanger mit uns auf dem Campingplatz gewesen waren. Mit dem Schweden/Norweger-Gespann, bei denen nur die Frau mit dem schönen Lachen fehlte, hatten wir viel Spaß und tauschten einige Scherzchen aus. Vor allem über mein 6b-"Projekt", das ich fast vergeigte, weil ich spatzenhirnmäßig mal wieder alle vorher eingeübten Züge im Go komplett vergaß. Schade, dass ein Treffen mit dem Schweden weiter südlich zeitlich nicht mehr hinhaut. Dafür hat er uns den Tipp gegeben, uns Guletorsk und Korpekullen (bei Dingle) bei Gelegenheit mal anzuschauen.
In Hell gibt es neben der Kletterwand und viel, viel Verkehr auch Hellenistiker=Wandritzereien. Die finden sich ziemlich unauffällig in einem Waldstückchen nach einem kurzen Pfad. Ich kann kaum glauben, dass die Rentiere wirklich schon vor 5000 Jahren eingeritzt worden sein sollen. Die sehen so aus, als würden sie zu modernen Zeiten regelmäßig nachgeritzt...
Erst abends gelangten wir tatsächlich auf die Schnellstraße und fuhren nach Trondheim, ups, schon wieder doch nicht. Diesmal kamen wir sogar bis auf den Wohnmobilstellplatz am Trondheimer Hafen - der war aber so hässlich und teuer, daß wir Trondheim spontan ganz skippten und lieber noch Strecke Richtung Oslo machten. Das man übrigens, wie wir heute lernten, auf Norwegisch Uslú ausspricht.
Überhaupt, das war was, was mir an der Wand in Hell sehr gefallen hat: Es war rundherum nur norwegisch zu hören, und ich stelle fest, dass ich diese Sprache wirklich angenehm zu hören finde.
Abgehakt: Hell, På rygg (6a+)
Abgehakt: Hell, Lysere tider (6b)
Interessantes Projekt: Hell, Hell aldersheim (6b)
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