Mittwoch, 16. August 2023

Stamsund - Fredvang

Ein herrlicher Morgenblick direkt aufs Meer, mit so warmer Sonne, dass man für den ersten Kaffee die Vantür öffnen konnte, ohne wärmere Klamotten anziehen zu müssen. 
Hätten wir noch einen Tag in Stamsund zum Klettern bleiben sollen? Der Fels war allerdings ziemlich warm, und meine Muskeln empfahlen eher Pausentag. Also Pausentag - ein Ausflug ins Museumsdorf Nusfjord.
Allein schon der Weg dorthin über die Stichstraße an der Fjordküste entlang war herrlich. Es waren einige Bouldermatten zu sehen, unter denen Boulder:innen zu Felsen marschierten. Diese Sicht hatten (oder bemerkten) wir hier zum ersten Mal auf der ganzen Reise.

Auf halbem Weg bogen wir zur Glasbläserei in Vikten ab, die überall empfohlen wird und die wir eigentlich nur mitnehmen wollten, weil sie eh auf dem Weg lag. Die war dann ein überraschend angenehmer Ort. Gar nicht so sehr wegen der Glaskunst, aber das Haus selbst ist architektonisch interessant mit einem tollen Vorgarten direkt an der Steinküste zum Meer, und es beherbergt ein urgemütliches Café mit Ausblick und Zimtschnecken. Wir blieben eine ganze Weile und machten uns einen gemütlichen Vormittag.

Nusfjord dann ist ein Dorf aus dem 19./20. Jahrhundert, das originalgetreu erhalten bzw. restauriert wurde. Im Grunde unterschied es sich gar nicht so sehr vom Lofotenmuseum, nur dass es wesentlich mehr Häuser waren. Unter den zur Besichtigung offenen Häusern gab es auch mehrere, die noch bewohnt sind. Wie sich das wohl anfühlen mag, in einem Museumsdorf zu wohnen, durch das jeden Tag Massen von Tourist:innen wandern? In einem Reiseblog hatte ich jedenfalls gestern gelesen, dass die Schreiber:innen sich die 9€ Eintritt sparen wollten und "man von den Balkonen der Häuser davor auch einen super Blick auf das Dorf hat. Wir wissen zwar nicht, ob das legal ist, aber es stand nichts von privat dran..."
Jetzt stehen vor den Balkonen der Privathäuser Schilder, dass die Balkone der Privathäuser auch privat sind und bitte keine Tourist:innen ungebeten darauf herumlaufen mögen. Falls sich das die Tourist:innen eben nicht selbst denken können. Menschen, ey...

Jedenfalls, das Dorf ist sehr hübsch und liegt unvergleichlich schön. Ich habe hier auch endlich eine der Auftriebsbojen aus Glas für Fischernetze gefunden, die ich mir als Souvenir mit nach Hause nehmen möchte. Check!

Am Nachmittag begann sich das Wetter zu verschlechtern, zwar ohne Regen, aber es wurde immer bewölkter und böhiger. Da sich daher die kleine Wanderung, die wir angedacht hatten, eh nicht mehr so anbot, wurde meinem Wunsch nach einem schönen Platz und einem ruhigen Lesenachmittag entsprochen. Seit wir auf der Campingwiese am Fredvang-Strand stehen, schaukelt sich der Wind immer mehr auf. Laut Windradar sind es mittlerweile Windgeschwindigkeiten von 40-60 km/h. Der Van Norbert wackelt zwar,  steht aber bombenfest. Ich bin sehr froh, dass wir weder für Kochen noch für sanitäre Belange mehr hier rausmüssen, sondern uns gemütlich einmümmeln und den Sturm einfach aussitzen können.

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