Unser Trödelrhythmus nimmt ungeahnte Ausmaße an. Heute sind wir zwar um 7:15 das erste Mal aufgewacht, aber gleich wieder eingeschlafen bis zum Weckerklingeln um 9:00 - da muss ich, heute zum letzten Mal, das Antivirikum gegen die Gürtelrose nehmen, sonst wäre es vielleicht noch später geworden. Bis wir ausgehfertig waren, war es dann aber schon nach elf... die lange Tageshelligkeit hier in Norwegen kommt uns sehr zugute, denn oft ist das im Urlaub unser begrenzender Faktor: wir können das und das nicht mehr unternehmen, weil wir sonst in die Dunkelheit kämen; wir müssen uns beeilen, wenn wir das un das heute tun wollen, um das Tageslicht auszunutzen. Hier geht die Sonne zur Zeit zwar unter, aber erst um 23:30. Und dann ist es noch nicht dunkel, sondern noch weitere eineinhalb Stunden sehr hell, bis im halb drei die Sonne dann schon wieder aufgeht.
Das macht es sehr entspannt, erst um halb zwölf mittags zum Kletterfelsen aufzubrechen in dem Wissen, dass wir entspannt sechs oder sieben Stunden dort zubringen und trotzdem noch bei Tageslicht wieder heimrollen können.
Dalias Besitzerpaar fährt übrigens heute bis Å. Also komplett durch die restlichen drei Lofoteninseln durch bis zum Ende. Und nicht, weil sie es eilig haben, sondern weil sie anscheinend gern so viel fahren. Sie sind nämlich bereits das zehnte Mal in Norwegen und kennen schon alles. Gestern sind wir mit einer weiteren Familie ins Gespräch gekommen, die genau wie sie schon 8000 km hinter sich haben. Auf einer Reise von insgesamt gerade mal 21 Tagen, und sie haben noch die gesamte Rückfahrt nach Tyskland vor sich! Ich fand schon unsere Anreise durch Schweden mit 2000 km grenzwertig und ausgesprochen lang.
Sowieso haben wir den schönsten Fleck der Lofoten schon gefunden und müssen jetzt vielleicht die restliche Zeit hierbleiben 😀 Ich meine: Aufwachen mit Blick auf den Strand, an jeder Kurve weitere einsame Sandstrände, der Kletterfelsen in fahrraderreichbarer Nähe, Berge wohin man schaut... was kann man mehr wollen?
Das Klettern heute hat richtig Spaß gemacht. Obwohl die Interpretation des Topos schwierig war, haben sowohl J. als auch ich gute Routen für uns gefunden. Sobald ich Fels anfasste, kam gleich das vertraute Klettergefühl zurück. Ich kann es also doch noch und habe Pläne für morgen!
Und dann, auf dem Rückweg, haben wir an einem der weißen Strände in der Abendsonne unser Picknick verspeist. Das Meer ist überall glasklar und ich bin meterweit in die flache Bucht hinausgewatet und habe den Meeresboden beobachtet. Es gibt hier sehr viele Wattwürmer, die interessante Gebilde in den Sand bauen. Und eine Qualle habe ich auch wieder gesehen, nicht ganz so schön allerdings wie die in Hennengsvær, vielleicht war sie auch schon ein bisschen tot. Aber jedenfalls schön.
Heute Abend haben wir spontan Fährpläne für die Rückfahrt nach Hause durchgesehen und ein so gutes Angebot gefunden, dass wir es gleich gebucht haben. Wir werden wieder Göteborg-Kiel per Fähre überbrücken, das ist die längstmögliche Strecke. Ich will gar nicht an das Ende der Ferien denken! Aber es sind ja immer noch drei Wochen bis dahin.
Abgehakt: Eggum, Baginski spesial, 6a+
Toprope rumgebouldert: Eggum, Prinsesses søster, 7a
Keine Kommentare:
Kommentar veröffentlichen