Bei unserem Ausflug nach Regensburg letztes Wochenende hatte die D. ja einen Rucksack mit meinen Sachen im Zug mit zurückgenommen, damit ich möglichst wenig auf dem Rennrad mitnehmen musste. Den wollte ich heute wieder abholen, und weil es bis zur D. einen schönen Weg am Kanal entlang gibt, der aber für Rennräder zu schotterig ist, durfte ich mir dafür J.s Gravelbike ausleihen. Auf der Hinfahrt habe ich aber einen anderen Weg genommen und unterwegs noch hemmungslos Punkte von der To-Do-Liste abgehakt:
- Beim S. in der Praxis vorbeigefahren und einen Topo für die Steiermark am Wochenende ausgeliehen.
- Beim Drogeriemarkt unser ausgedrucktes Hochzeitstags-Foto fürs Album abgeholt.
- Im Radshop eine zweite Rad-Trinkflasche besorgt, die ich dieses Jahr bei Ausfahrten in der Hitze bereits mehrfach schmerzlich vermisst habe. Unsere zweite Flasche ist irgendwo bei J.s Familie verschollen. Lange um die hauchdünnen langärmeligen Abfahrtsjacken herumgeschlichen… ich werde in den Dolomiten garantiert frieren bei den Abfahrten, aber lohnt es sich für die paar wenigen Male im Jahr tatsächlich, auch noch eine Abfahrtsjacke zu kaufen?
- Die Anschlussgarantie für den Van Norbert abgeschlossen. Das geht übrigens nur persönlich vor Ort im Autohaus JWD und eigentlich auch nur mit Barzahlung. Zumindest da konnte ich eine Überweisung raushandeln.
- Und schließlich den Rucksack von der Terrasse der D. abholen, die leider nicht persönlich zuhause war, aber alles perfekt für mich vorbereitet hatte.
Und danach fing dann der Spaß an, als ich am Kanal entlang zum ersten Mal mit einem richtigen Gravelbike nach Hause fuhr. Das hat mega Spaß gemacht! Ich bin durch das Rennradfahren mittlerweile so auf gute Asphaltstraßen fixiert, dass ich tatsächlich einige Mal die richtige Abzweigung auf den Schotterweg entlang des Kanals verpasste. Aber: Mit dem Gravel fahre ich dann einfach weiter und nehme die nächste Abkürzung über den Trampelpfad in der Wiese oder durch das Waldstück durch, anstatt umzudrehen und eine Alternative mit „gutem“ Untergrund zu suchen. Und auch mit den dickeren Reifen fährt das Rad ein ziemlich hohes Tempo. Pech für J., dass die Größe seines Rades mir genauso gut passt wie ihm – ich werde mir das in Zukunft bestimmt noch öfters für Spaßfahren ausleihen 😊
Auf dem letzten Stück habe ich mich dann gegen mein Navi aufgelehnt und bin einfach einen anderen Weg gefahren als vorgeschlagen, was ich die ganzen letzten 5 Kilometer mit ihm ausdiskutierte. Fazit: Wir hatten beide Recht gehabt – bei der Prüfung zuhause auf der Karte kam ich zu dem Schluss, dass die beiden Strecken wohl ziemlich gleich lang gewesen wären. Dabei kam es mir so vor, als ob der Navi-Vorschlag einen Riesenumweg machen würden!
Letzten Endes waren das dann insgesamt doch auch wieder 50 Kilometer gewesen, und es war wohl die letzte Radausfahrt vor den Dolomiten. Ich fühlte mich dabei so gut, dass ich den Bergfahrten freudig entgegensehe. Lediglich eine sehr unangenehme Druckstelle vom Sattel macht mir Sorgen, die nach längeren Fahrten immer wieder auftritt und höllisch schmerzt. Hoffentlich ist das wie mit den Blasen vom Wandern: Wenn man am zweiten Tag in die Schuhe schlüpft, tut es 10 Minuten so weh, dass es kaum zu aushalten ist, und wird dann taub.
Zuhause habe ich dann aufgeräumt, alles für den Putzroboter vorbereitet, vorgekocht und gepackt, denn am Abend brachen wir auf nach Österreich. Vorher schob ich mit J. noch einen Saunagang ein, denn darauf hatte ich mich seit Tagen gefreut und wir hatten keine Gelegenheit dafür gefunden. Es tat gerade bei der Hitze sehr gut. Leider habe ich schon am Abend wieder leichte Sauna-Kopfschmerzen bekommen. Manchmal kriege ich die, manchmal komme ich darum herum, und ich kann noch nicht richtig sagen, woran genau das liegt. Blöderweise sind es aber, wenn sie auftreten, so starke migräne-ähnliche Schmerzen, dass sie nur mit Schmerzmitteln wieder weggehen. Und es gefällt mir gar nicht, ein gesundes Vergnügen mit Schmerzmitteleinnahme bezahlen zu müssen.
Gegen 19:00 Uhr sind wir dann erst aufgebrochen. Es gab noch einen Linsen-Zwischenfall, als J. das letzte Gepäckstück – eine Tupperbox – vor dem Verstauen aufmachte, um nachzugucken, was drin ist. Drin war Linsensuppe, randvoll – die war dann auch zu einem Teil recht schnell draußen, und zwar auf seiner Hose und Schuhen. Mist, also nochmal rauf in die Wohnung, umziehen, sauberputzen und dann erst los. Und die bösartigen Linsen nur wiederwillig auf der Fahrt als Abendessen verspeisen.
Der kleine L. kam sofort in den Hof geschossen, als er uns um den Van Norbert herumwuseln sah, und wäre am liebsten mitgefahren. Wir haben es aber geschafft, ganz ohne blinde Passagiere zu starten – der schwarze Kater von ganz unten hat nämlich auch versucht, sich an Bord zu schleichen.
Gerde heute hat die Kletterpflanze auf der Terrasse angefangen zu blühen- hoffentlich blüht sie noch immer, wenn wir am Montag wiederkommen.
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