Uff, heute bin ich wieder völlig kaputt aufgewacht. Es ist immer noch heißßßß, trotz zurückhaltendem Regengetröpfel am Vormittag. Die Luft kühlt beim Regen aber kaum ab, und die Hitze erschöpft mich sehr.
Mit dem ersten Kaffee in der Hand startete ich den Tag mit Aufräumen. Wie eigentlich jeden Tag. Ich frage mich, wie es sein kann, dass ich täglich ungefähr eine Dreiviertelstunde aufräumen muss, bis wieder alles an seinem Platz ist. Und das ist keine rhetorische Frage. Denn wir sind ja nur zwei Erwachsene, wobei ich dafür bekannt bin, dass ich gern ausmiste und alles möglichst gleich wieder nach Benutzung verräume... nur, wenn ich zu müde bin, werde ich dabei nachlässig. Und zudem sind J. und ich momentan viel zuhause und machen hier auch viel. Trotzdem erstaunt mich die Menge an herumliegenden Dingen immer wieder.
Ich brauche die Ordnung und den Raum, um mich auf das zu konzentrieren, was ich tue. Wenn es ordentlich ist, kann ich am besten arbeiten. Heute war mein Hauptprojekt das Rollschränkchen, das neben meinem Schreibtisch steht und gepimpt werden soll, bevor ich wieder zu erwerbsarbeiten anfange. Das Schränkchen hat drei Schubladen, eine davon für Hängemappen. Es ist groß und praktisch und ungemein hässlich. Ich habe es aus dem Büro geerbt, als dort die Einrichtung ausgetauscht wurde und mit dem vagen Gedanken mitgenommen, mich daran mal mit Upcycling zu versuchen.
Den Korpus aus Furnierholz will ich anthrazitfarben überlackieren und die Fronten durch Birken-Multiplex-Fronten mit neuen Griffen ersetzen. Jeder Weg beginnt mit dem ersten Schritt, und so habe ich heute damit begonnen, die Fronten zurechtzusägen. Handwerken wird ja oft dann schwierig, wenn mehrere Teile exakt gleich aussehen sollen - und das ist bei den Schubladen der Fall. Die erste Front konnte ich ein wenig hintricksen, so dass sie gut passte. Die zweite hat genau die gleiche Größe und soll natürlich genauso aussehen. Da wurde es schon schwieriger... Ich habe mindestens viermal an- und wieder abgeschraubt, um den Sitz zu testen und nachzuarbeiten. Beim Messen bin ich dann jedes Mal sehr froh, dass wir eine Standard-Lesebrille mit 2 Dioptrin haben. Die wirkt wie eine Lupe, wenn man die Millimeter auf dem Maßband ablesen will. (Wenn man sie denn findet. Handwerken besteht ja zu 50% daraus, das zu suchen, was man gerade eben noch in der Hand hatte und jetzt unbedingt für den nächsten Arbeitsschritt braucht.)
Die Hitze war den ganzen Tag lang erdrückend. Trotzdem kam ich besser voran, als ich gedacht hatte: Die Fronten sind zugesägt, die Kanten gefräst, Befestigungslöcher gebohrt und alles geölt; ich habe es sogar noch geschafft, den Korpus zu grundieren. Die Grundierung muss 12 Stunden trocknen, bevor ich dann endlich anthrazit lackieren darf, und auch die geölten Fronten müssen noch trocknen. Es wird meine Geduld strapazieren, zwischen den nächsten Schritten immer einen Tag zu warten!
Zwischendrin gab es Eiskaffee und Eistee, um den Kreislauf einigermaßen hoch zu halten.
Abends machte ich das unglaublich gute Tomaten-Auberginen-Kartoffeln-Rezept von Ottolenghi, für das J. die Zutaten vom Biomarkt mitgebracht hatte. Damit schlugen wir uns die Bäuche voll und danach brauchte ich eine Siesta um 19:00 Uhr. Die ist dann fast nahtlos in das abendliche Herumhängen übergegangen. Und heute Nacht werden wir vom Schlafzimmer unterm Dach in das Multizimmer ein Stockwerk tiefer umziehen, um auszuprobieren, ob es dort nachts ein wenig kühler ist.
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