Montag, 12. Juni 2023

Schlaraffenland

Ganz schön müde aufgewacht zu strahlendem Sonnenschein und Mauerseglerschrillen durchs offene Schlafzimmerfenster. Heute ist Montag und damit Werktag und damit kann ich endlich unseren Kühlschrank wieder mit frischem Gemüse füllen. Das plante ich für den Rückweg von meinem heutigen Termin beim Bürgeramt ein: den neuen Personalausweis abholen. 
 
Wie üblich im Bürgeramt kam ich zum online gebuchten Termin pünktlich dran. Das Abholen des Ausweises dauert nur eine Minute, denn die Online-Funktion kann ich später dann selbst freischalten. Das Foto ist am Ende weniger schlimm als erwartet - dann habe ich eben für die nächsten zehn Jahre eine Sturmfrisur in meinem Perso. Im Bild oben alle meine (deutschen) Ausweisfotos seit 2003 - also der letzten 20 Jahre. Was mir sehr auffällt: In den ersten Ausweisen durfte ich noch Schwarz-Weiß-Bilder verwenden und sogar MIT LÄCHELN! Undenkbar heutzutage. Und was noch ins Auge sticht: Anscheinend lasse ich mir in regelmäßigen Abständen, nämlich alle 10 Jahre, den Pony rauswachsen und habe daher in jedem zweiten Foto "keine" Frisur. Ab jetzt werde ich das Rauswachsen mal so terminieren, dass ich für neue Ausweise vorher zur Friseurin gehen kann. 

Auf dem Heimweg wie geplant unspektakulär einkaufen gewesen, ich war relativ uninspiriert und habe ohne konkrete Kochideen einfach das mitgenommen, was es bio aus Deutschland gerade gab: Blumenkohl, Karotten, Fenchel, Erdbeeren.


 Mittags ging es auf ins Schlaraffenland 😊. Aber nur zum Kletterfelsen gleichen Namens, zu essen gibt es dort leider nichts, außer man ist gewitzt und nimmt sich eine Tupperschüssel mit Spaghetti-Pesto-Rührei mit. Es ist wuchernd sattgrün gerade in der Fränkischen Schweiz, beim Pfadfinden achteten J. und ich sehr darauf, möglichst wenig Wiesen- und damit Zeckenland zu durchstreifen. 

Trotz Montag Mittag war noch eine andere Seilschaft am Felsen, und im Laufe des Tages sahen wir noch zwei weitere kommen und gehen. Das ist für das Schlaraffenland allerdings so gut wie gar nichts, und der Fels ist auch groß. In mein Ziel für heute wollte auch niemand hinein: Den "Drachen". Den hatte ich vor Jahren schon mal im Toprope probiert und die Crux war mir ziemlich schwer gefallen. Die Tour ist mir aber in schönster Erinnerung geblieben, und mein Ziel für heute war: Im Vorstieg mal rein. Zuerst hat sie mir J. hochgehängt und ich bin sie im Toprope gleich durchgestiegen. Vor dem zweiten Go hatte ich einerseits total Lust, im Vorstieg reinzugehen, andererseits mittelgroßen Vorstiegsbammel. Deswegen habe ich kurzen Prozess gemacht und das Seil abgezogen, so dass mir nichts anderes als Vorstieg übrigblieb. Und wie so oft: Ich bin mit dem Vorsatz rein, von Exe zu Exe zu klettern und mich, wenn nötig, reinzusetzen - und dann bin ich völlig problemlos und ohne Unterbrechung bis oben durchgeklettert. Was ein Gefühl, da mit dem Adrenalinschub am Umlenker zu hängen! 

Das war also schneller als erwartet abgehakt und danach war ich ein wenig planlos, was ist noch tun könnte, und habe nach längerer Suche erst eine andere schöne Tour gefunden.

Als wir uns auf den Heimweg machten, war es plötzlich schon 18:00 Uhr. Wie ist das denn passiert? Heute bin ich den Van Norbert den ganzen Weg gefahren, und zwar inklusive Aus- und Einparken durch unsere enge Einfahrt. Van Norbert ist ja doch einige Zentimeter breiter als der Bus und auch einen halben Meter länger. Trotzdem ging das Manövrieren durch die Durchfahrt viel besser, als ich zuvor befürchtet hatte. Klar, J. stand draußen und hat mich rein- und rausgewunken und mich vorher auch instruiert, wie die verschiedenen S-Kurven zu fahren sind - aber alles in allem würde ich mir zutrauen, bald auch alleine durch die Durchfahrt zu fahren, so wie er es bereits routiniert schafft. 

Abends dann noch großer Kohldampf und große Freude über gedämpften Blumenkohl mit gerösteten Semmelbröseln (ich) und Ofenpommes mit Ketchup (J.).

 

Abgehakt: Schlaraffenland, Drachen (7)

Abegehakt: Schlaraffenland, Croissant (6+)

Rumgebouldert: Schlaraffenland, Delikatessen (7)

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