Die ganze Nacht habe ich von Arbeit geträumt, und zwar mit Druck und Stress und Sorge. Meinem Unterbewusstsein ist offensichtlich auch klar, dass heute die Auszeit so richtig beginnt: Denn bisher waren noch Osterferien, seit heute aber ist J. zurück in der Schule und ich - eben nicht zurück in der Arbeit.
Geweckt wurde ich von J. mit einem Kaffee ans Bett, und zwar extra so heiß, dass ich noch ein paar Minuten dösen konnte, bis er meine optimale Trinktemperatur hatte (warm mit Tendenz zu lau). Dann habe ich den Tag mit einer Einheit Yoga begonnen, und zwar obwohl sie "Fat Burn" im Namen hatte. Solche Titel mag ich gar nicht, denn niemand sollte Sport nur zu dem Zweck des Abnehmens machen. Und gerade Yoga tut dem Körper in vieler Hinsicht gut - Dehnung, Flexibilität, Kraft - aber abnehmen wird man davon wohl eher wenig. Statt den zwei Minuten Shavasana, mit denen jedes Video endet, habe ich 12 Minuten meditiert und das war schon ein sehr guter Start in den Tag.
Mein Gehirn hat eine ziemlich genaue Vorstellung davon, wie ein "guter Morgen" aussehen sollte: Aufstehen am liebsten mit der Morgendämmerung, Zähneputzen, Yoga, Meditieren, erster Kaffee in Ruhe. Es schafft es nur fast nie, meinen Körper morgens davon zu überzeugen, dass das doch jetzt eine gute Idee wäre. Der klebt so richtig am Bett. Mein Plan ist deswegen, so oft wie möglich diese Routine durchzuführen, jetzt wo ich normalerweise keine festen Morgentermine habe (abgesehen von dem Dämmerungs-Aufstehen - das genieße ich zwar immer ungemein, wenn ich es mal schaffe, aber das ist ein utopisches Vorhaben). Vielleicht habe ich mich irgendwann so dran gewöhnt, dass ich es auch vor einen normalen Arbeitstag einbauen kann.
Beim Überlegen, wie ich denn diesen Montag beginnen sollte, kam dann doch fast die Überforderung angesichts all der Pläne und Vorhaben, die vor mir liegen. Deswegen habe ich erstmal das Dringendste getan, nämlich unsere Kisten und Taschen vom Urlaub ausgeräumt, einen Essplan für die nächsten Tage erstellt und die Waschmaschine angeschaut, die vor unserem Urlaub kaputt gegangen war. Nachdem ich im Flusensieb eine ganze Klopapierrolle gefunden habe, die nicht nur das Sieb, sondern auch das Propellerrad der Waschmaschinentrommel blockiert hatte, lief sie - oh Wunder! - wieder wie vorher. Puh, ist auch ein ganz gutes Gefühl, sich durch eine kleiner Reinigungsaktion 1.000 Euro zu sparen.
Mein Essens- und Rezeptplan schreitet ganz gut voran. Mittlerweile habe ich alle Rezepte aus meiner Lose-Blatt-Sammlung in Anylist übertragen und auch diejenigen Rezepte, die ich häufig koche. Für diese Woche habe ich mir einige neue Ottolenghi-Rezepte ausgesucht und mal konsequent alle Zutaten dafür eingekauft. Ottolenghi verwendet sehr viele außergewöhnliche Zutaten, vor allem die Gewürze. Dafür ist der Unverpackt-Laden eine sehr gute Anlaufstelle, weil ich dort alles auch in Kleinstmengen kaufen kann und erst einmal ausprobieren, ob mir das auch wirklich schmeckt. Erst gegen 13:00 habe ich mich aber zum Einkaufen losgerissen, und zwar bewusst, um endlich noch aus dem Haus zu kommen. Vorher habe ich immer noch etwas und noch etwas zum Räumen gefunden und hätte wahrscheinlich auch den ganzen restlichen Tag zuhause weiter gschafteln können.
Beim Heimkommen hat mich schon J. begrüßt, der mittlerweile aus der Schule wiedergekommen war. Den Rest des Nachmittags war ich dann ganz schön platt und habe viel gelesen. Ich hatte mich morgens schon ein wenig kränklich gefühlt, und da es vor
allem Halskratzen und Husten waren, habe ich auch C-getestet - ist aber
alles negativ. Heute habe ich mir dann doch mal Eisentabletten besorgt, um mal auszuprobieren, ob sie mir etwas mehr Energie geben. Mein Eisenspiegel eiert schon seit Jahren um den Mindestwert herum.
Zum Abendessen gab es dann schon den ersten Ottolenghi-Salat. Ok, da habe ich dann doch mit den Zutaten geschummelt: Statt Wachteleiern gab es Hühnereier dazu. Die kleinen Eierchen in der Riesenplastikverpackung zu kaufen - das habe ich dann doch nicht über mich gebracht . Und wie üblich hat sich der Ottolenghi-Effekt eingestellt: Obwohl es eigentlich ein ganz normales Gericht ist- Salat mit Eiern und Saatenmischung - schmeckt es überwältigend gut.
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