Sehr unruhige Nacht, unter anderem deswegen, weil ich in dem Daunenschlafsack heute Nacht furchtbar schwitzte. Mein Bettzeug nutzt gerade der Besuch, aber ich bin erst morgens auf die Idee gekommen, dass ich ja auch J. zweites Bettzeug hätte verwenden können, mit dem er im Winter seine Decke aufstockt. Morgen Nacht wird also hoffentlich besser. Durch das mehrmalige Aufwachen nachts hatte ich immerhin einen guten Moment, um die Eisentabletten zu nehmen: Normalerweise nehme ich die direkt beim Aufwachen und verkneife mir dann eine Stunde den Kaffee, der die Wirkung beeinträchtigt; heute war dafür aber keine Zeit, weil wir eh früh aufstehen und zur Konfirmationsnichte fahren würden.
Die Feier hat in meinem Kopf mittlerweile doch auch eine solche Wichtigkeit angenommen, dass ich noch vor dem Wecker aufwachte und noch einmal den Zeitplan gedanklich durchging: Kaffee kochen für den Besuch, Besuch wecken, Kaffee für mich und J., meditieren, anziehen, Kuchen nicht vergessen, alle Geschenke dabei haben, los. Das Wetter ließ sich strahlend an, das hatte ich nach den letzten beiden Schlechtwettertagen gar nicht erwartet. Heute wurde es aber über den Tag dann so warm, dass das Sommerkleid, das ich anhatte, genau richtig war für die Temperaturen. Ich hatte mich darauf gefreut, es anzuziehen, da es genau das Bindeglied zwischen dem Kleid der Konfirmationsnichte und meiner Schwester war.
Der Tag war perfekt choreografiert und das meine ich im lobendsten Sinne! Zuerst ging es mit der ganzen Familie zu Fuß vom Haus der Konfirmationsnichte zur Kirche. Der Schwager sang im Chor, nach dem Gottesdienst gab es im extra tags zuvor vor der Kirche geparkten Auto Limo und Cracker zur Stärkung. Danach eine kleine Wanderung durch den Wald und die Einkehr im Restaurant, das die Nichte ausgesucht hatte und in dem wir einen kleinen Raum, genau richtig für die Familie, für uns hatten. Ich habe frittiertes Sushi probiert - die Idee klang super, aber meines ist es nicht und war mit meinem "normalen" Sushi sehr zufrieden.
Der kleine Spaziergang zurück zum Haus der Schwester kam nach dem Essen genau richtig, und die wunderhübsch gedeckte Kaffeetafel im Garten kam unter Markise und Schirm zu gutem Einsatz. Die Konfirmationsnichte wurde mit Geschenken überschüttet, sie hatte sich Zuschüsse zu einem neuen Handy gewünscht und das sollte nach dem Tag heute finanziert sein 😁Von ihrer Oma und mir bekommt sie ein Zeit-statt-Zeug-Geschenk und wir fahren 2024 gemeinsam zur Biennale nach Venedig. So wie es aussieht, freuen sich alle drei Generationen gleichermaßen darauf.
Heute wurde ich zum ersten Mal ausführlich und von verschiedenen Seiten auf mein neues Tattoo angesprochen. Dann liegt es also doch mehr am Wetter, dass es bisher nicht viel zur Kenntnis genommen wurde, denn es liegt an Stellen, die im Winter von langen Ärmeln verdeckt sind. Ich stelle fest, dass ich mir meine Geschichte, wieso ich mich für genau dieses Tattoo entschieden habe, noch besser zurechtlegen muss. Beim Erklären bringe ich sie nämlich nicht so richtig rüber und habe heute eher verwunderte bis skeptische Blicke geerntet. Gut ist festzustellen, dass mich Rückmeldungen von anderen gar nicht verunsichern, denn mir gefällt es sehr gut und die Botschaft dahinter ist für mich wichtig.
J.s Urteil zum Cheesecake, nämlich dass er versalzen sei, hat mich ein wenig betrübt, wo ich doch beim ersten Versuch so glücklich über das Ergebnis war. Es ist immer dasselbe Problem mit Kuchen: Man kann einfach nicht probieren, bevor er fertig ist und muss sich auch selbst vom Ergebnis überraschen lassen. Anderweitige Meinung zum Cake war aber durchaus positiv, auch mir selber hat er gut geschmeckt. Trotzdem beim nächsten Mal die Prise besser etwas kleiner machen...
Zum Dankgottesdienst am Abend sind J., ich und der Besuch dann nicht mehr geblieben, sondern haben uns bei immer noch strahlendem Wetter auf den Heimweg gemacht. Der Besuch hat sich erst einmal alleine ins Gästezimmer zurückgezogen und ich war erledigter, als ich bis dahin bemerkt hatte. Nur J. hat sich direkt von den Nachbarn, die in der Sonne vor der Haustür saßen, abfangen lassen und war noch fit genug für weitere 1,5 Stunden mit Menschen.
Zum Abendessen dann Reiseplanung, Auyerveda-Gespräche, Salat und erstaunlicherweise doch schon wieder Kuchen zum Nachtisch.
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