Samstag, 1. April 2023

Ecstatic dance

Seit gestern steht der Termin fest, an dem wir den neuen Van abholen können. Deswegen habe ich den Samstag heute damit begonnen, J.s VW-Bus auszuräumen und zu planen, wie wir ihn verkaufstauglich putzen und fotografieren können. Das wird einiges an Arbeit, schließlich haben wir den Bus jetzt bald 9 Jahre intensiv bewohnt, geliebt und genutzt. Ich habe erst einmal sortiert, was in den neuen Van kommt, was überhaupt nicht in ein Auto gehört, und was mit dem Bus verkauft oder aussortiert werden kann und dann alle Kisten in den Keller oder in die Wohnung verräumt. Dann habe ich den leeren Bus schon einmal ausgesaugt, und dann fing es an zu regnen, und das war ein guter Moment, um mit der Arbeit aufzuhören.

J. hat in der Zeit die letzte Schublade der Einbaumöbel in der Werkstatt fertig gestellt und sagt, inzwischen ginge ihm das schon so leicht von der Hand, dass er sich kaum mehr konzentrieren muss. Jetzt haben wir wirklich mehr als genug Stauraum und müssen uns erst einmal überlegen, was wir in den insgesamt 13 riesigen Schubladen eigentlich unterbringen möchten. 

Abends war ich zum ersten Mal auf einer Ecstatic-Dance-Veranstaltung. Da ich gar nicht wusste, was mich erwartet, war die Vorbereitung gar nicht so einfach. Am Ende entschloss ich mich für Kleidung, in der ich mich gut bewegen kann, die aber auch ausgehtauglich aussieht. Darüber eine dünne Daunenjacke und eine Regenjacke, weil ich nachts noch zum Bahnhof gehen müssen würde und das Wetter minütlich von Sonnenschein zu Gewitterschauern wechselte. Als ich dann ankam, stellte ich fest, dass ich mit meiner Jeans fast noch zu "fein" angezogen war: die meisten hatten richtig bequeme Yoga-Klamotten an. Überhaupt war die ganze Stimmung am ehesten so wie in einem Studio vor einer Tanzstunde: Manche dehnten sich im Ballsaal, wo der Dance stattfand, fast alle hatten ihre Wasserflaschen dabei, man plauderte und freute sich. Die Leute, die gekommen waren, waren eigentlich alle völlig normal - ich hatte mir mehr Dreadlocks und Wallegewänder erwartet. 

Beim Ecstatic Dance gibt es ein paar wenige Guidelines: Man tanzt barfuß, keine Drogen inklusive Alkohol, und keine Fotos im Saal. Los geht es erst einmal mit einer Einstimmung mit Atmen und Bewegungsübungen; zum Glück kenne ich sowas schon von diversen Yoga- und Meditationserfahrungen und kann mich inzwischen gut drauf einlassen, ohne das alles esoterisch-lächerlich zu finden. Im Grunde ist das auch nichts anderes als eine Vorbereitung auf eine Sportveranstaltung: Muskeln und Gehirn aufwärmen und in Leistungsbereitschaft versetzen. Und dann ging das Tanzen auch schon los. 90 Minuten legte ein DJ auf, erst eine Art Goa-Trance, dann wurde es immer intensiver und housiger, bis ich am Ende völlig verschwitzt und glücklich war. Das Ganze fühlte sich ganz ähnlich wie früher durchgetanzte Nächte an, besonders wie der Moment, wenn es morgens schon fast wieder hell wird und man noch eine Zeitlang zwischen Nacht und Tag steckt und sich alles ewig und ganz im Fluss anfühlt. Die Musik hat mir auch richtig gut gefallen, das ist natürlich sehr wichtig. Lag vielleicht auch daran, dass der DJ ein paar Jahre älter als ich und kein ganz junger Mensch war - der hat sicher in ähnlichen Diskos wie ich seine Neunziger Jahre verbracht 😄

Ich würde jetzt auf jeden Fall gern bald mal wieder auch mit J. zum Tanzen ausgehen.

Keine Kommentare:

Kommentar veröffentlichen