Jetzt wird´s aber allmählich zu bunt: Heute bin ich schon um 6 Uhr morgens aufgewacht! Allerdings wurde ich eher aufgewacht, denn J. war vor mir wach und weil er sich dann langweilt, so alleine wach, wirft er sich so lange im Bett herum, bis ich dann „von selbst“ auch aufwache. Nach so frühem Aufstehen hatten wir einen langen, gemütlichen Morgen mit drei Milchkaffees (er) und Yoga, Meditation und einem Kaffee (ich).
Am Morgen wollte ich zuerst denn dicksten Brocken des Tages wegarbeiten, auf den ich am wenigsten Lust hatte: Den Bus endlich komplett fertig machen, um ihn zum Verkauf einzustellen. Kaum zu glauben, wie viel Arbeit es ist, so ein Auto zu verkaufen. Heute habe ich noch den Heckscheibenwischer ausgetauscht, der schon seit einigen Wochen kaputt war, und die Sitze mit Polsterreinigung gereinigt. So konnte ich dann endlich die letzten fehlenden Fotos – von hinten und von innen – machen und die Anzeige fertig formulieren. Gerade rechtzeitig fertig geworden für den zweiten Kaffee des Tages mit den Nachbarinnen. Verabredet waren wir bei mir, aber seit zwei Tagen, also genau seitdem es so mild ist, dass man gerne die Fenster und Terassentüren offenstehen lassen würde, wird in der Straße hinter unserer gebaut und zwar mit schwerem Geschütz. Gestern ging 10 Stunden am Stück ein Presslufthammer, und abgesehen vom Lärm lässt die Erschütterung das ganze Haus spürbar wackeln und das ist wirklich nicht angenehm. Deswegen war der Platz auf meiner straßenseitigen Terrasse leider nicht besonders lauschig und wir verlegten den Kaffee in den sonnigen Hinterhof. Mal wieder den Hausklatsch erfahren, über Wohnungspreise in der Nähe und das Schicksal einer kranken Nachbarin und die Erlebnisse einer anderen in der Transitzone des Flughafens Istanbul.
Zum Glück lassen sich die Meisen, die dieses Jahr wohl in unseren Nistkasten auf der Terrasse eingezogen sind, von dem Baustellenlärm nicht schrecken: Heute habe ich zum ersten Mal zwei gleichzeitig gesehen. Das lässt mich hoffen, dass sie dieses Jahr endlich wieder mal bei uns nisten! Wenn schon Halme reingetragen werden und jetzt offensichtlich auch ein passender Partner gefunden ist, geht ja alles in die richtige Richtung.
Jetzt wo Nobbi da ist, will er ja auch ausgefahren werden, so dass J. und ich dann nach dem Mittagessen (Algensalat; ich: lecker!, er: bäh!) wieder Richtung Ettringen aufbrachen. In meiner Vorstellung sollte das mit einem ausgebauten Van ja so laufen: Entscheidung, loszufahren; Jacken anziehen; los geht´s. In der Realität haben wir trotzdem noch eine Stunde gepackt und geräumt, bis wir loskamen. Nobbi ist immer noch überhaupt nicht organisiert, im Moment stopfen wir einfach alles, was wir mitnehmen wollen, irgendwo hinein und machen dann die Türen zu. Vielleicht finden wir am Wochenende mal Zeit, uns ein Ordnungssystem zu überlegen, darauf freue ich mich.
Auf dem Weg nach Ettringen haben wir noch einen langen Stopp im Outlet eingelegt, um bei dem herrlichen Sonnenschein durch die Läden zu bummeln, die wie ein kleines Dorf angelegt sind. Ich habe mich in einen Pullover schockverliebt, das ist mir schon ewig nicht mehr passiert – deswegen habe ich ihn auch gekauft. Ein neues Kleidungsstück! Das hat richtigen Seltenheitswert. Währenddessen und beim Erdbeernaschen noch mit der Familie über instragrammable Frisuren, Posing und Duck face geblödelt und viel Spaß dabei gehabt.
Ab dann wurde der Tag düster, und zwar nur im wörtlichen Sinne. Je weiter wir nach Westen kamen, desto schwärzer wurden die Wolken und nässer die Straßen. Das war so eigentlich nicht bestellt! Abends sahen wir sogar noch einige beeindruckende Blitze und Wetterleuchten. Mal sehen, ob das was wird mit dem Klettern! Als Tagesabschluss sind wir, statt Nudeln mit Tomaten im Van zu kochen, spät abends noch bei der Burgerkette mit der Krone eingekehrt und haben uns mit Veggie-Burgern und Pommes vollgegessen. Und jetzt stehen wir auf einem lauschigen Wanderparkplatz im Wald und meine Augen sind schon ganz schön schwer. Gute Nacht!
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