Montag | Völlig zerschlagen habe ich mich heute Morgen aus tiefen Träumen ans Tageslicht gekämpft. Im Traum war ich in Spanien und mir fiel ein, dass ich spontan wieder nach Deutschland fliegen wollte. Der Flug sollte unter der Woche stattfinden, weil die Preise da günstiger sind. Und das wollte ich mir unbedingt merken, bis ich aufwachte (?). Außerdem hatte ich mal wieder einen meiner klassischen Alpträume und konnte die Augen einfach nicht öffnen. Zwei Kaffee haben es dann zum Glück gerichtet.
Heute Nacht habe ich alleine im Schlafzimmer geschlafen, wo es zwar wärmer ist als im Multizimmer, dafür ist die Matratze größer. Heute Nacht dann sowieso, weil J. im Multizimmer geschlafen hat. Festgestellt: Man kann auch in getrennten Zimmern schlafen, obwohl alles in Ordnung miteinander ist und genießt das große Bett.
Auf dem Weg zur Frauenärztin habe ich bemerkt, dass ich von Sonntag dann doch ein wenig schwere Beine habe. Vor allem beim Treppensteigen machten sie sich bemerkbar. Irgendwie habe ich gerade das Gefühl, dass ich mein Jahresziel fürs Rennradfahren mit dem Dolomitenurlaub erreicht habe und jetzt die Rennradsaison beenden kann. Dabei ist es beim Rennradfahren wie bei jedem Sport, und nur durch Training hält sich die Form! Ich freue mich aber schon, dass ich in den nächsten Wochen wieder mehr Schwerpunkt auf das Klettern legen kann.
Beim Nachhausekommen traf ich vor der Tür den Postmann und nahm ihm alle vier Pakete für die Nachbarinnen ab und bot auch an, die Benachrichtigungszettel dafür in die Briefkästen zu sortieren. Der hat sich vielleicht gefreut! Das hat mich dann wiederum auch sehr gefreut. Es ist anscheinend echt nicht überall so normal wie in unserem Haus, dass wer auch immer zuhause ist, klaglos immer alle Pakete annimmt. Eines der Pakete war für die neue Nachbarin, die allmählich mit ihrem Einzug in die Wohnung unter uns fertig werden. Richtig kennengelernt habe ich sie noch nicht, und ich bin schon gespannt darauf, wie die beiden so sind.
Auf dem Balkon fiel mir die Kletterpflanze ins Auge, die immer noch fleissig blüht und mir damit so viel Freude macht. Pflanzenexpertinnen in meinem Umkreis vermuten, dass es eine Wicke ist. Jedenfalls wird hier bei uns auf dem Balkon alles gehegt, was gut von selbst wächst und dabei gut aussieht. Die Wespen wohnen leider auch immer noch auf dem Balkon, aber sie lassen uns Menschen eigentlich in Frieden. Solange das so bleibt, lassen wir sie auch in Frieden. Richtig angenehm finde ich es zwar nicht, dass eine Wespenflugschneise quer über den Balkon führt, andererseits belästigen sie uns nicht einmal beim Kaffeetrinken. Und in zwei Wochen sind wir ja eh erstmal in Urlaub.
Am frühen Nachmittag habe ich J. von der Schule abgeholt und wir haben einen ausführlichen Stadtausflug zum Unverpackt-Laden gemacht. Dort habe ich einen Großeinkauf gemacht, weil ich nicht so regelmäßig hinkomme und außerdem vom Sammelheft 10% Rabatt auf den Einkauf bekam. Ich habe uns sogar endlich zwei neue Brotdosen aus Metall gegönnt, weil wir die im Norwegen-Urlaub bestimmt gut brauchen können. Sie schließen einfach besser als die IKEA-Aufbewahrungsdosen, die außerdem auch schon recht viel genutzt sind und eigentlich aussortiert gehören.
...und da wir jetzt schon mal beim Hausarbeiten waren, fuhren J. und ich noch gemeinsam zum Recyclinghof. Ich hatte am Vormittag unseren Keller ausgeräumt und riesige Mengen an Pappe, alte Bretter und aussortierte Möbel in den Van Norbert gepackt. Den aussortierten Kleinkram behalte ich noch bis zum Hofflohmarkt im September, danach kommt alles zum Gebrauchtwarenhof. Ich bin froh, dass der Keller jetzt wieder ein wenig leerer ist!
Dienstag | Heute wieder ein Erwerbsarbeitstag. Nicht so früh wie J., der eine Stunde vor mir aufstand, aber früh genug. Um 7 bin ich aufgestanden, hatte danach aber noch Zeit für einen Kaffee, die Spülmaschine aus- und einzuräumen, mir Zwiebeln für das Mittagessen anzubraten und sogar spontan den Badboden zu wischen.
Auf dem Weg in die Arbeit habe ich mich an den Sonnenblumen gefreut, die dieses Jahr die Felder am Rand des Radweges zieren. Alle Sonnenköpfe streckten sich voll geöffnet und gelb leuchtend in Richtung Morgensonne. Und als ich dann kurz vor dem Büro war - fiel mir ein, dass ich die Kaffeemaschine nicht ausgeschaltet hatte. Nach Abwägen aller Möglichkeiten - einfach anlassen? J. benachrichtigen in der Hoffnung, dass er in der Mittagspause kurz nach Hause kann? Selbst schon mittags Schluss machen und den Nachmittag über im Homeoffice arbeiten? Nachbar:innen aktivieren? - drehte ich um und fuhr wieder heim. Diesmal weniger gemütlich, sondern mit Bleifuß. Und dann: war die Kaffeemaschine doch ausgeschaltet gewesen. Nun ja, so hatte ich bereits morgens um 9:30 Uhr durch den dreimaligen Arbeitsweg eine Stunde HIT hinter mir.
Die Erwerbsarbeit lief reibungslos und ohne besondere Vorkommnisse. Der Brocken, zu dem ich mir die meisten Gedanken gemacht hatte, ließ sich gut wegarbeiten. Als ich um 16:00 Uhr mit den besprochenen Aufgaben durch war, verabschiedete ich mich und fuhr heim. Das ist bemerkenswert, denn üblicherweise tendiere ich dazu, nach der gemachten Arbeit noch etwas Neues zu suchen. "Wenn ich schon mal da bin.." und so. Aber mit der Aussicht, erst in einer Woche weiterzuarbeiten, wollte ich heute auch kein neues Projekt mehr anfangen und dann halbfertig liegen lassen.
Zuhause verbrachte ich noch eine Stunde mit J., bevor ich zum Lauftraining aufbrach. Auf dem Weg holte ich noch unseren bestellten Kaffee ab, der von der Rösterei in meine mitgebrachten Behälter gefüllt wird, um Verpackungen zu vermeiden. Ich ließ die Fahrradtasche mit dem Kaffee während des Trainings einfach am Rad hängen, weil es im Verein keine gute Abstellmöglichkeit dafür gibt. Da ich bereits auch den Kaffee für die sechs Wochen in Norwegen mit dazu bestellt hatte, hing da also dann zwei Stunden lang Kaffee für 80€ am Rad am Radständer herum 😄 War aber nach der Laufrunde alles noch da.
Die Laufrunde ging heute über die Berg- und Talrunde durch den Wald, wo es zum Glück überall schattig und damit einigermaßen erträglich war. Heute machte mir die Hitze beim Atmen zu schaffen, ich kann nicht ganz so tief einatmen, wie ich gerne möchte. Wahrscheinlich ist das eine leichte Allergie gegen irgendwelche Gräser oder Pollen. Laufen tat trotzdem sehr gut! Beim Radfahren merke ich die schweren Beine von der sonntäglichen Ausfahrt mehr als beim Laufen.
Am Abend habe ich mich noch dazu aufgerafft, eine halbe Stunde Cello zu spielen. Kommenden Sonntag steht die nächste Quartettrunde an, und ich will gar nicht daran denken, wie lange ich das Cello mittlerweile nicht mehr angefasst habe. Deswegen habe ich den Vorsatz, wenigstens bis zum Sonntag noch jeden Tag eine halbe Stunde zu spielen. Gestern und heute hat es schon mal geklappt. Allerdings tut mir das Cello richtig leid, das ich bei so häufigem Spielen nicht jedes Mal wieder in den Kasten packen mag und das deswegen ungeschützt gegen die Hitze in seinem Ständer herumstehen muss. Ich stelle es ins Multizimmer, das nach Norden rausgeht, in der Hoffnung, dass das Holz das aushält. Cello, ich kann es dir nachfühlen, ich mag die Hitze ja auch nicht...
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