Packen packen packen

Ich habe den Stier bei den Hörnern gepackt: Weil ich das Gefühl habe, keine Zeit mehr für das Vorbereiten unserer langen Norwegen-Reise zu haben, begann ich heute mit den Packen. J. und ich führen schon seit einiger Zeit eine Packliste und eine Einkaufsliste für den Urlaub. Die habe ich heute stur abgearbeitet. Vorher musste dafür das Auto ausgeräumt und inspiziert werden und die Wohnung aufgeräumt und für das Packen hergerichtet werden. Mein Tag bestand heute hauptsächlich aus verschiedenen Kisten, die in verschiedenen Stadien des Befüllens von oben nach unten oder von unten nach oben getragen wurden. Bei der Fahrradvorbereitung war ich voreilig, denn ich begann schon mit dem Pedalwechsel (nach Norwegen nehme ich die Klickpedale am Gravelbike mit, die momentan noch am Rennrad dran sind), als mir einfiel, dass wir am Sonntag noch an einer Radtourfahrt (RTF) teilnehmen möchten. Dafür braucht das Rennrad auch noch Pedale.

Bis gerade eben dachte ich, RTF hieße "Radtour Franken". Aber auch außerhalb Frankens werden offensichtlich Radtourfahrten durchgeführt, und RTF heißt ganz regional unspezifisch "Radtourfahrt". Unsere sind die RTF Mittelfranken. Aha! 

Nach dem Einpacken und Verräumen im Auto fuhr ich mit dem Rad zum Supermarkt und kaufte einen Grundstock an haltbarem Essen ein, den wir auf die Reise mitnehmen möchten. Nach meinem Gefühl sind wir jetzt gut gerüstet und dürfen hoffentlich alles nach Norwegen einführen. Kartoffeln habe ich schon gar nicht gekauft, die sind nämlich verboten. 

Und dann kam der schönste Teil der Vorbereitung, nämlich die Fahrt zur Bücherei, um Bücher für die Reise auszuleihen. Ich habe schon vorher nach interessanten Titeln gesucht und die entweder auf die Online-Merkliste für ebooks oder die Merkliste der Bücherei gesetzt, so dass ich heute nur noch hinfahren und die ersten Titel aus den Regalen heraussuchen bzw. die Online-Titel herunterladen musste. Mein Plan für Norwegen ist: Ausschlafen, Lesen und Sport machen. Das Lesen ist schon mal gut vorbereitet 😀 

Mit der ganzen Räumerei waren acht Stunden vergangen und ich war platt.

Am Nachmittag lud uns der Nachbar von unten in sein Saunazelt ein, wo er einen wohlriechenden Aufguss aus Lyzea - Eukalyptus - Zeder machte. Bei den jetzigen Temperaturen passt Sauna wieder so richtig gut, ich genieße sowieso die Kühle und den Bindfadenregen sehr, und nach der heißen Sauna war es wohltuend, im Nieselregen draußen zu sitzen. Während wir noch herumsaßen, wurden wir von anderen Nachbarn zum Pizzaessen eingeladen, und obwohl ich nach der Sauna fast schon wieder müde genug zum Einschlafen war, bin ich froh, dass wir uns dazu aufrafften. Der Freund des Nachbarn hatte einen tragbaren Pizzaofen dabei, der wirklich ausgesprochen schmackhafte Pizzen produzierte! Der V. bereitete die Teiglinge aber auch mit großer Ernsthaftigkeit zu und hatte sogar seine Pizzabäckerschürze mitgebracht, das alles trug dazu bei, dass die Pizzen schmeckten wie aus dem Holzofen. Für´s Ambiente gab es eine Italo-Playlist, die französische Mini-Bulldogge des Nachbarpaares aus dem 1. Stock war auch mit dabei und grunzte und tanzte sehr niedlich unter den vielen gut riechenden Pizzatellern herum. Es war urgemütlich unter dem Terrassendach, neben dem der Regen herunterrauschte.