Diese Tage habe ich viel Leerlauf. Es gibt also wenige feste Termine in meinem Kalender. Wobei das ja dann nicht bedeutet, dass ich wenig tue - sondern ganz im Gegenteil, wie ich beim Aufschreiben der letzten Tageserlebnisse gerade bemerke.
Freizeitgestaltung | Am Donnerstag fragte ich spontan den kleinen L., ob er Lust und Zeit hätte, mit mir einen Ausflug zu machen. Er hatte, und hatte auch gleich die passende Idee dazu: Er wollte nämlich nach unserem Ausflug zu den Wildschweinen letztes Mal jetzt den Hirschen fahren. Die wohnen auch im Stadtwald, allerdings ein ganzes Stück weiter weg als die Wildschweine. Wie weit dieses Stück ist, hatte ich gewaltig unterschätzt! Immerhin führte der Weg großteils durch den Wald und war deswegen zum Glück schattig und nicht ganz so heiß. Aber trotzdem hatte der kleine L. schon nach drei Viertel des Weges seine Wasserflasche leergetrunken und bereits dreimal Pause machen müssen. Mit vereinten Kräften legten wir aber noch den restlichen Weg bis zum Hirschgehege zurück und dann: Kein Hirsch weit und breit! Die hatten sich bei der Hitze wohl auch in die waldigeren Teile des Geheges zurückgezogen. Nur einen einzigen kurzen Blick auf eine Hirschkuh mit einem Kitz in der Ferne konnten wir erhaschen. Nun ist der kleine L. zum Glück mit einem sonnigen Gemüt gesegnet und hatte allein am Radfahren schon so viel Spaß, dass er nicht übermäßig traurig war. Und mir fiel rechtzeitig eine gute Lösung ein, wie wir den langen Rückweg umgehen konnten: Wir nahmen eine kurze, aber steile Abfahrt (die richtig Spaß machte) zum nächsten Bahnhof und nahmen von dort den Zug bis fast vor unsere Haustür. Diese Lösung war auch wirklich gut, denn selbt mit dieser kürzeren und weniger anstrengenden Variante kamen wir erst zwei Stunden später als mit des kleinen L.s Mama vereinbart wieder zuhause an. Der kleine L. ist wahrscheinlich ziemlich direkt ins Bett gewandert, und ich nach einer spontanen Einladung vom Nachbarn ganz unten in die Zeltsauna dann auch.
Am Donnerstag war ich mit der Schwester zum Grillen verabredet. Den Termin hatten wir schon vor Wochen mit den Terminkalendern in der Hand ausgemacht, weil wir es seit vor den Pfingstferien nicht mehr geschafft haben, uns "mal spontan" zu treffen. Dementsprechend viel gab es zu bequatschen. Die Nichten sind in einem Alter, in dem sie jeden Monat ganz neue Persönlichkeitszüge zeigen und auch deswegen freute ich mich, sie endlich einmal wieder zu sehen, bevor wir uns gar nicht mehr wiedererkennen! Ich kaufte für die Gelegenheit vorher noch Unmengen an Grillkäse ein, was mir von der Verkäuferin im Supermarkt nicht nur ungläubige Blicke, sondern sogar die Frage einbrachte, wo ich das denn alles hinäße. Ich habe mich aber gar nicht so sehr verschätzt, denn obwohl die Schwester selbst auch noch eingekauft hatte, kam fast alles weg. Es saß sich sehr angenehm im grün verwucherten Garten der Schwester und des Schwagers, und wir hatten den ganzen Abend lang tierische Unterhaltung: Erst vom hübschen Mäuschen, das immer wieder den Kopf aus dem Bretterboden streckte, und dann nach Einbruch der Dunkelheit von einem raschelnden Marder (?), der zwar unsicht-, aber unüberhörbar war. Erst spät in der Nacht und bei völliger Dunkelheit machte ich mich wieder auf den Weg nach Hause.
Fahrradnews | Die Fahrt durch den Wald mit dem kleinen L. war meine erste längere Gravelbike-Fahrt, und ich bin ganz begeistert. Die Wurzel- und Schotterwege hätten mit der Rennradbereifung sehr, sehr viel weniger bis gar keinen Spaß gemacht. Auch den Weg zur Schwester machte ich vom Fahrradgeschäft aus per Rad und entdeckte eine ganz neue Strecke, die unter anderem mitten durch den Flughafen führte. Im Fahrradgeschäft wollten wir übrigens nur Fahrradflaschen, eine Halterung, Ersatzgummis und ein Trikot für J. kaufen, aber als ich mehr zum Spaß ein Trikot mit Schmetterlingen drauf 💓 anprobierte, gefiel es mir so gut, dass ich es mitnehmen musste! Im Geschäft vor Ort gab es nur noch L (ein bisschen flatterig) und S (zu sexy), aber im Zweitgeschäft in Nürnberg ist meine Größe jetzt für mich reserviert. Die hole ich nächste Woche ab, wenn ich dort in der Gegend bin. Leider erst nach der RTF am Sonntag - die wird nochmal in schwarz gefahren.
Das Gravelbike macht gerade ein wenig Sperenzchen, denn das Hinterrad mit dem neuen Reifen verschiebt sich immer wieder so schief in die Gabel, dass es am Rahmen schleift. Und überhaupt finde ich es nicht gut, dass sich ein Rad beim Fahren bewegt, wo es nicht soll. Ich habe es erst auf der Heimfahrt von der Schwester notdürftig und dann am nächsten Tag nochmal ausführlich justiert und hoffe jetzt das beste.
Am Freitag haben J. und ich uns mit dem S. zum Rennradfahren verabredet. Das musste im Vorfeld zackig durchorganisiert werden. Der S. wollte nämlich spätestens um 12:30 Uhr aufbrechen, J. hatte aber bis 12:00 Uhr Schule. Deswegen bereitete ich alles inklusive Essen für unterwegs, Fahrräder, Klamotten und Route vor, so dass wir nach J.s Rückkehr von der Schule innerhalb von fünf Minuten Richtung S. aufbrechen konnten. Das mit dem zackigen Stil zog sich dann - leider - weiter durch die Radtour durch: Denn ich hatte mir eine eher gemütliche Runde vorgestellt, um die Beine nach dem Dolomiten-Ausflug zu lockern und auf die lange RTF-Runde am Sonntag einzustimmen. Der S. und J. legten aber ein gewaltiges Tempo vor, das alles andere als gemütlich war. Wir haben also nun eher eine Trainings- als eine Erholungseinheit gefahren... nun ja. Immerhin sind wir meiner voreingestellten Route gefolgt und "nur" 80km gefahren.
Erledigirl | Und dann gibt es da natürlich noch die ganzen Dinge, die in solchen Leerlauftagen aufpoppen und gerne erledigt werden möchten. Zum Beispiel das regelmäßige Großaufräumen, bevor montags und donnerstags der Putzroboter durch die Wohnung fährt. Dann sind meine Würmchen im Würmchenturm von der Terrasse in das Treppenhaus gezogen, denn wir haben dieses Jahr auf der Terrasse leider ein Wespennest, und auch wenn die Wespen und wir Menschen und weitgehend in Ruhe lassen, werden sie jedes Mal sehr nervös, wenn ich in der Nähe ihres Nests mit den Würmchen zugange bin. Hmpf. Dann habe von der Liste der "Wohnungs-Sanierungsprojekte" das Ausbessern der Wände gestrichen - im wahrsten Sinne des Wortes, nämlich die Löcher von ehemaligen Bildern und Spiegeln erst verputzt und dann gestrichen. Ich bin beeindruckt, wie sehr das den Gesamteindruck der Wohnung verbessert! Das zieht wiederum nach sich, dass einige Bilder und Lampen neu angeordnet und aufgehängt werden sollen... die Liste der Projekte ändert sich also, wird aber nicht kürzer 😉
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