Samstag | Es war so heiß. Heißheißheiß. Genau wie angekündigt... Am Morgen dachte ich noch beim Aufwachen, ach, so schlimm ist es ja gar nicht. Noch dazu, wo es bereits halb neun war und nicht, wie J. geglaubt hatte, erst halb sieben. Aber bis Mittag hatte sich alles so aufgeheizt, dass ich nur noch herumliegen und nölen konnte.
Eh war ich gestern schon seit dem Aufwachen latent aggro. Alles reizte mich und ich musste mich zusammennehmen, um mich nicht über ganz normale Dinge zu ärgern. Und das selbst dann noch, als das Leben mit allen Mitteln versuchte, meine Laune zu bessern: Als ich am Vormittag beschloss, ein paar Schritte in die Stadt zu gehen um rauszukommen, begegnete ich beim Verlassen des Hauses nicht nur dem netten Nachbarn von unter uns, sondern auch noch dem netten Nachbarspaar vom ersten Stock und dann noch der netten Nachbarin von ganz unten. Und mit allen hatte ich einen netten Plausch. Auf dem Weg in die Stadt und in den Supermarkt lächelten mich wirklich alle Menschen an, denen ich begegnete. Und dann war auch noch der Fruchtsalat, den wir uns zum Mittagessen machten, wirklich richtig gut.
Ich habe die Vermutung, dass meine Reizbarkeit von der anstrengenden Fahrradtour am Vortag und der Aussicht auf eine weitere anstrengende Radtour am nächsten Tag, auf die ich mich schon seit Wochen freue, kam.
Am Nachmittag rief ich dann spontan in der Nachbarsgruppe zum Gemeinschaftskellerräumen auf und die Mama des kleinen L. hatte auch gerade Zeit. Wir kommen unserem Ziel, die Hausfahrräder besser und geordneter unterzubringen, in kleinen Schritten näher!
Kennt ihr die Rubrik in der SZ: "Du siehst so aus, wie ich mich fühle"? Der schwarze Kater im Hof, der sich am Nachmittag vor lauter Trägheit nicht mal mehr bewegen wollte, als ich ein Foto von ihm machte, sah gestern so aus, wie ich mich fühlte.
Sonntag | So, und heute die Radtour RTF Ansbach! Wir wollten früh starten, um der zu erwartenden Hitze wenigstens die ersten Stunden zu entfliehen. Nach einigem Hin und Her mit einem Radfahrkollegen, der schlussendlich nicht startete, plante ich die Tour nur mit J. Der früheste Start um 7 Uhr schien uns unerreichbar, aber um zumindest zeitig vor 8 loszukommen, fuhren wir schon am Vorabend im Van Norbert vor Ort und platzierten uns in der Nähe des Startortes. Direkt neben einem kleinen Weiher. Mit lustigen Quake-Fröschen 😀 Beim Quaken blieb es aber nicht als Geräuschkulisse diese Nacht, denn schon kurz nach dem Schlafengehen begann ein Gewitter mit viel und langem Regen. Das hielt die ganze Nacht an, und außerdem träumte ich wirre Geschichten von Radrennen (wo das bloß herkommen mag? /Ironie off). Die Nacht war also nicht so richtig erholsam. Wäre sie aber zuhause, mit Tropenhitze und ganz frühem Weckerklingeln, auch nicht gewesen.Als wir dann um 7 vom Wecker aufwachten, sah ich beim Kaffemachen bereits die ersten Starter:innen vorbeirollen. Uiuiui, da begann es mir aber in den Beinen zu jucken vor Vorfreude! Aber die ersten 20 Kilometer oder so ging es mir dann gar nicht gut: Schwere Beine, matschiger Kopf, Schwierigkeiten beim Luftholen. Über die erste Verpflegungsstation nach nur 24km war ich sehr froh. Und danach - ging´s auf einmal. J. führte die ganze restliche Tour in einem super gleichmäßigen Tempo, ich klebte mich im Windschatten dran und hatte Kilometer für Kilometer mehr Spaß.
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