Der Morgen war schon mal stressig. Ich saß schon um kurz nach acht am Rechner, um eine Stunde zu erwerbsarbeiten. Vorher hatte ich mir immerhin die Zeit genommen, eine Yogaeinheit für den Nacken zu machen - der ist nämlich das erste Mal seit meinem Fagrradunfall vor vier Monaten wieder komplett beweglich, und das möchte ich unbedingt beibehalten. Ist schon ein gutes Gefühl, wenn auf dem Fahrrad beim Schulterblick nichts knirscht!
Nach der kurzen Erwerbsarbeitsphase schnibbelte ich eine Mango, packte in rasender Geschwindigkeit meine Klettersachen, ließ mich von einem Anruf aus dem Büro aus dem Konzept bringen und verlor in Folge einen Handschuh. Das bemerkte ich noch in dem Moment, in dem ich mich auf mein Rad setzte, wollte aber nicht mehr umkehren wegen Zeitdruck, sondern sprintete in die Halle. Gab dabei so Gas, als ob der Zeitfahrer von gestern vor mir führe und schaffte die Strecke in zwei Drittel der normalen Zeit, so dass ich sogar heute, wo ich zu spät dran war, zu früh dran war und vor verschlossenen Türen stand. Ich lerne das nicht mehr mit dem Schlendrian.
Endlich sah ich die A. mal wieder. Die letzten Donnerstage waren wegen höherer Gewalt ausgefallen, für die nächsten zwei Wochen haben wir uns dafür vorsichtshalber schon ganz fest verabredet, die regelmäßigen Klettertreffen brauchen wir beide. Es lief ganz gut bei mir, die Hälfte der Zeit konnten wir bei Sonne und angenehmen Temperaturen draußen klettern, die zweite Hälfte drin und die dritte Hälfte tranken wir leckeren Cappuccino und ich lauschte den letzten Folgen Seifenoper aus dem Leben der A.
Ich war sogar relativ schwer geklettert, und das merkte ich beim Heimkommen: Ich hätte mich grad ins Bett legen können. Konnte ich aber natürlich nicht, es wartete ein Orthopäde auf mich, von dem ich mal meinen Ellenbogen abklären lassen wollte, mit dem ich Ostern beim Bouldern auf einen Felsvorsprung geknallt war (Ostern?! Ja, schon Ostern, nein, seitdem habe ich ihn noch nicht anschauen lassen; zweimal die Frage bekommen und beantwortet). Scheint aber nichts zu sein, ich habe halt jetzt einen zickigen Musikantenknöchel mehr als vorher, bin aber beruhigt, dass da kein Knochensplitter herumwandert (Schlimmste Geschichten von wandernden Knochensplittern in der Verwandtschaft gehabt).
Beim zweiten und vorerst letzten Mal Heimkommen fand ich meinen Handschuh wieder und schäkerte mit dem neugierigen Zladko-Katerchen herum, das bereits in den Hof darf bzw. wohin auch immer es will; momentan will es bevorzugt unter den Van Norbert und ins (verschlossene) Fahrtadhäuschen. Leben am Limit, Zladko-Katerchen!
Der Nachmittag verging mit Erwerbsarbeit, bis ich keinen klaren Gedanken mehr fassen konnte und Feierabend machte. Es war so kühl in der Wohnung, dass der Prinz und ich überlegten, ein Feuer zu machen - aber bevor wir uns entschieden hatten, das dafür nötige Holz aus dem Keller zu holen, waren wir im Grunde beide schon bettreif. Unter der Bettdecke wird es schließlich auch warm!
Bisschen schade schon, dass ich nach der Arbeit kaum mehr Energie für mehr hatte als für Essen kochen (und genießen), aber dafür hatte ich am Vormittag ja schon genug erlebt.
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