Dienstag, 22. Oktober 2024

Nachgedanken

Auch heute hat es funktioniert, eine halbe Stunde früher als gewöhnlich mit der Erwerbsarbeit zu beginnen, obwohl ich dafür sogar eine halbe Stunde früher aufstehen musste: Ich arbeitete im Büro, daher waren die 30 Minuten Fahrtzeit dorthin mit einzukalkulieren. Als ich aufstand, war es noch dunkel. 

Ich hatte dumpfe Kopfschmerzen, die ziemlich sicher eine Nachwirkung von der Eigentümerversammlung gestern waren. Hohe Belastung, egal ob körperlich oder mental, löst bei mir einfach schnell Kopfschmerzen aus. Ich überlegte, ob das mit der Atmung zusammenhängen könnte - ob ich gestern wohl 105 Minuten lang die Luft angehalten habe, ohne es zu merken? Ich nehme mir vor, gezielt Atemtechniken einzusetzen in stressigen Situationen und zu beobachten, ob das einen Unterschied macht.

Im Büro war Remmidemmi, es wurde reinegemacht, Kamin gekehrt, Drucker gewartet und irgendwas im Außenbereich. Bis ich mich der Computerarbeit zuwenden konnte, war es fast schon Mittag und der B. und die N. riefen zum Essen. Mittags wollte ich die halbe Stunde nicht einsparen - selten genug habe ich Mittagsunterhaltung, so dass ich diese ausnutzte.

Am Nachmittag begann es immer persistenter zu regnen und meine Lust, später laufen zu gehen, sank zusehends. Ich war selten so kurz davor, mich mit fadenscheinigen Ausreden vor dem heiligen Dienstagstraining zu drücken, als der Dauerregen kurz vor Feierabend doch wieder aufhörte. Auf den ersten Metern des Weges sah ich im Wiesengrund drei junge Jugendliche auf der Straße im Laub. Erster Gedanke: Oh süß, sammeln die etwa Kastanien? Zweiter Gedanke: Ach, und filmen sich dabei? Auflösung beim Näherkommen: Ach so, die zünden Böller (und filmen sich dabei). Mitten auf dem Rad- und Fußweg. Ach, diese Jugend! (Krückstockgefuchtel, und ab).

Apropos Jugend: Die L.ieblingsnichte weiß inzwischen also, wie sie auf spanisch Hausaufgaben abschreiben kann. Sie kommt eindeutig nach mir! Ich bin stolz auf sie.

Die Gurkentruppe konnte ihren Lauf heute erfreulicherweise früher als gewohnt starten, so dass wir fast bis zum Schluss bei Tageslicht laufen konnten. Wohl zum letzten Mal in diesem Jahr: am Wochenende wird die Zeit umgestellt. Trotz aller Versuche, den Pace zu sabotieren - offene Schnürsenkel hier, Pinkelpause da - liefen wir einen Sub-6, und das ist meiner Meinung nach bei durchgehendem Gequassel und in unserem allgemeinen momentanen "Trainings"-Zustand ("Zustand" allein trifft es wohl besser) gar nicht so schlecht. Auch wenn einer ein bisschen enttäuscht war. Ich war richtig froh, dass ich das Training NICHT hatte ausfallen lassen: das war mit Abstand die beste Stunde des Tages bis dahin gewesen.

Die Runde war überhaupt nicht die gewesen, die ich hatte laufen wollen - dabei hatte ich sie selber ausgesucht. Das lag an Verständigungsproblemen, denn wenn die Gurkentruppe von "der Hiltmannsdorfer" oder "der Kreppendorfer" spricht, kann ich damit einfach nicht so viel anfangen wie mit "an der alten Erdschuttdeponie vorbei" oder "da, wo wir durch den eingewachsenen Pfad nach der Brücke müssen". Ist doch viel anschaulicher, oder? ODER?

Nach dem Training saßen wir eine Weile bei der Oma, mit alkoholfreiem Radler (so lecker nach dem Laufen!) und Brezen und Mettbrötchen, das auf Fränkisch Keckbrot heißt, wie ich heute lernte. Ich möchte auflösen: Gehacktes=Gehäck=Keck. 

Zuhause wusste ich noch, bevor ich das Rad in den Keller brachte, vom I., dass der Prinz mich mit anner Sauna erwartete; der Flurfunk in unserem Haus funktioniert, da kann man nicht meckern. Große Freude auf meiner Seite, die heiße Sauna kam mir gerade recht. Es folgte: Ein ruhiger und kurzer Abend mit immer schwerer werdenden Augenlidern.

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