Freitag, 25. Oktober 2024

Spieleabend, freiwillig

Heute nahm ich mir frei. Und schlief erst einmal richtig aus. Das Wetter draußen war ungemütlich düster und lockte mich so gar nicht aus dem Bett. Irgendwann war es dann der Hunger, der mich zum Aufstehen bewegte. Es gab frische Crêpes, mit Schoko und Haselnusscreme. Ferienbeginnsspeise für den Prinzen. 

Wir hingen beide eine Zeitlang herum, kamen dabei auf einige Themen zu sprechen, planten, zurrten Pläne fest, es fühlte sich ziemlich aktiv an. Während der Zeit heizte sich die Sauna auf und es gab einen ersten Saunagang gegen Mittag. 

Einkaufen musste/wollte ich heute trotz "freier Tag". Es bot sich an, die Liste aufzuteilen: Mit den Pfandflaschen zum Supermarkt und dort haltbare Ware einkaufen, Stopp zuhause mit Sauna, mit den Büchern zur Bücherei und zum Gemüsestand daneben, Stopp zuhause mit Sauna. Auf dem Weg durchs Haus traf ich ungefähr alle Nachbar*innen und hatte mit allen etwas zu bereden, so dass sich die Ausflüge angenehm in die Länge zogen. Der Gemüsestand von "meinen" Gemüsefrauen hatte allerdings leider zu, während alle anderen nach dem Abbau wegen Kirchweihs wieder normal geöffnet hatten - hoffentlich hat er nicht ganz dichtgemacht. 

Einer der Nachbarn auf dem Weg war der I. gewesen, den ich zur Sauna mitbrachte. Er hatte Aufguss dabei, und zwar Lavendel-Orange, und der Lavendel machte seiner beruhigenden Wirkung alle Ehre - danach fielen mir regelrecht die Augen zu. Es war irgendwie auch schon fünf Uhr geworden, keine Ahnung, wie das so schnell passiert war. Und ich hatte noch etwa eineinhalb Stunden, um einen Kuchen für eine Feier morgen zu backen und wieder in die Gänge zu kommen für den Spieleabend heute Abend.

Der Kuchen! Es sollte ein Marmorkuchen werden, mein Lieblingskuchen, beziehungsweise zwei davon, falls heute Abend auch schon jemand Lust hätte, und das war ein Fehler. Denn der Versuch, aus einem Teig ein Drittel dunklen Teig und zwei Drittel hellen zu machen, wobei der dunkle nochmal extra mit Sprudel angerührt wurde, und die dann wiederum in etwa gleichen Proportionen in zwei Backformen zu verteilen, und das alles mit insgesamt drei Gefäßen stellte mich vor unlösbare mathematische Aufgaben. Ich kam mir vor wie in diesem Rätsel, wo fünf Liter Wasser mit drei verschieden großen Eimern von einer Seite auf die andere transportiert werden sollen. Und ob der Marmorkuchen nun Marmor- oder eher Blockmuster hat, werde ich wohl auch erst beim Anschneiden morgen herausfinden. (Am Abend wollte dann nämlich doch niemand mehr Kuchen, es gab genug Kekse und Chips. Und Dubai Schokolade.)

Die Nachbars-S. und ich stimmten uns zur Pizza ab und der Prinz und ich fuhren sie bei der Lieblings-Pizzeria holen und ich gebe zu, ich hatte die Pizzeria unterschätzt: mir nämlich Sorgen gemacht, dass sie die Pizza ohne Käse nicht vegan hinbekommen würden; dabei hatte die Speisekarte eigens drei als vegan gekennzeichnete Gerichte. Sie bedienen diese Nachfrage also bewusst. Als ich dort vor der Tür stand und telefonierte, kam ein kleiner Hund vorbei, kläffte kurz und stahl sich dann hinein, als die Tür aufging und eine Kundin aus der Pizzeria kam. Es war einer von diesen felligen, runden Hunden, die aussehen wie braune Kugeln mit Knopfaugen. Kurze Zeit später kam er wieder aus der Pizzeria, mit einem Stück Schinken im Maul, immer noch alleine, und trabte in die andere Richtung davon. Als wäre er der König der Straße. Skurril.

Der Spieleabend war unterhaltsam und lehrreich, unter anderem lernte ich, wie ich wahrgenommen werde: ehrgeizig und charmant. Kann ich mit leben (solange ich gewinne, sonst ist rs vorbei mit dem Charme). Ich erfuhr auch etwas über Städtetrip-Kultur, ein Sujet, das mir eher fremd ist, und zu der die P. in "Codenames" sofort Toast und Zitrone assoziierte, wie von der S. gedacht, ich war baff. 

Wir schlossen den Abend mit einem Instagram-Hype: der oben erwähnten Dubai-Schokolade, deren Besonderheit ist, dass sie schmeckt wie Kinder Bueno, aber irre viel kostet und künstlich verknappt wird. Joa, muss jetzt wegen mir nicht. 

Frühe Verabschiedung, weil die Lehrer unter uns morgen in die Herbstferien aufbrechen und noch packen mussten.

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