Zurzeit also: Stress-Schulter. Die bekomme ich von unglücklichen Bewegungen oder von der Psyche, deswegen auch der Name, und zwar schon seit 2006. Ausgelöst wurde das durch einen neuen Bürostuhl; als ich die Schmerzen mehrere Wochen lang nicht loswurde, habe ich alles ergonomisch eingestellt; seitdem sitze ich natürlich schon auf dem ungefähr zwanzigsten anderen Bürostuhl, aber die Stress-Schulter ist mir geblieben. Diesmal: keine Ahnung, wodurch sie ausgelöst wurde; schmerzt schon seit drei Tagen und zieht mir so in den Kopf, dass ich vor Schmerzen kaum geradeaus schauen kann. Weil ich aber am Wochenende wegen (anderer) Kopfschmerzen (das war eher Migräne) schon vier Schmerztabletten genommen habe, will ich diesmal auf keinen Fall Tabletten; da habe ich wegen Magenproblemen inzwischen echt Respekt davor.
Und, alter Bekannter, neu aufgelegt: der linke Ischias. Der hat nun wirklich jahrelang Ruhe gegeben und auf einmal ist er wieder da, schmerzt beim Sitzen und ich habe keine Ahnung mehr, welche Übungen damals, als ich den Schmerz jahrelang mit mir herumschleppte, geholfen haben (naja, nachhaltig geholfen haben offensichtlich gar keine, denn er war irgendwann einfach weg. Durch ein Wunder). Verdacht: Diesmal wurde er durch ein neues ergonomisches Sitzkissen ausgelöst?! Kann das sein? Durch ein Kissen, das genau das Gegenteil bewirken soll??
Und dann gibt es ja noch den Ellenbogen mit der Verdachtsdiagnose Schleimbeutelentzündung, der manchmal so druckempfndlich ist, dass schon die Berührung durch einen Pulli ausreicht, dass der Schmerz reinschießt.
Jedenfalls
war ich heute neben der Erwerbsarbeit im Home-Office stark damit
beschäftigt, die Schmerzen in Schach zu halten: Liegen mit Wärmeflasche
unter der Schulter, während ich Unterlagen las; Espresso-Shots
zwischendurch gegen das Kopfweh; Dehnübungen für den Hüftbeuger, die mir
mein Physiotherapeut damals™ als Hilfe gegen den Ischias-Schmerz
genannt hatte (Stichwort: Antagonistentraining).
Parallel wartete ich auf die Lieferung meiner warmen Winterdecke, die etwa zur gleichen Zeit ankommen sollte wie der Prinz. Als noch drei Zustellstopps fehlten, ging ich runter zur Haustüre und wollte dort beide in Empfang nehmen. Das Lieferauto stand schon in Sichtweite... und als der Paketbote mich so wartend in der Tür stehen sah, fragte er sogar, ob ich auf ihn warte. Und erzählte dann, dass er mein Paket vorhin der Nachbarin von unten gegeben habe. Nett von ihm - er hätte mich ja auch einfach da stehen lassen und sich aus dem Staub machen können. (Der Prinz kam übrigens auch nicht. Aber immerhin hatte ich frische Luft geschnappt).
Also holte ich die neue Schurwolldecke eben bei der P. ab anstatt aus dem Lieferauto. Sie ist vielversprechend schwer, und es hat nach wie vor nur 2°, so dass ich sie heute Nacht gut werde ausprobieren können.
Tagsüber wurde es übrigens allein durch den Ofen so warm, dass ich nach Mittag absichtlich kein Holz mehr nachlegte und das Feuer ausgehen ließ.
Bis Feierabend hielt mein Kopf durch, milde verzweifelt ob der Langwierigkeit vieler Aufgaben, die gerade auf dem Tisch liegen, aber im Vertrauen darauf, dass sich wie meistens die meisten davon gegen Mittwoch Abend auf einmal lösen werden. Danach war mir aber nur noch nach Liegen. Immerhin ging es mir soweit besser, dass ich den Gedanken, das Lauftraining wegen Kopfschmerzens abzusagen, wieder verwarf. Zur Erheiterung schaute ich mir Reportagen über die Hochzeiten anderer Menschen an, das geht immer, und dann war es auch schon Zeit, mich fürs Training umzuziehen.
Ich packte die große Wintergarnitur aus: Top, langes Shirt, Windweste, Stirnband, Stirnlampe und Handschuhe. Mehr geht nicht! Sobald ich losgelaufen war, stellte sich die Temperatur eigentlich als angenehm heraus. Und es hat schon auch was, durch die rabenschwarze Nacht zu rennen und sich vorzukommen wie so eine Heldin. Letztendlich liefen der R. und ich sogar die große 15er-Runde, weil wir ein für uns beide angenehmes Tempo fanden und weil wir es beide eh gern kalt mögen. Die heiße Dusche hinterher war trotzdem toll!
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