Donnerstag, 23. Mai 2024

Wüstenstein

Ich träumte die ganze Nacht, ich hätte Rückenschmerzen, und auf einer Metaebene war ich während des Träumens überzeugt, dass ich echte Rückenschmerzen hätte und die sich in meinen Traum geschlichen hätten. Als ich aufwachte, hatte ich aber nichts.

Wir ließen uns Zeit: Der Stellplatz war schön und friedlich, die Sonne strahlte vom blitzblauen Himmel, der Kaffee und das Müsli waren köstlich. Als wir bereit waren, zum Fels aufzubrechen, taten wir dies mit den Gravelbikes, was sich später noch als gute Entscheidung herausstellen sollte.

Das Paradiestal trägt seinen Namen nicht umsonst. Es war wirklich paradiesisch schön! Saftiges Grün, blühende Blumenwiesen. Und mittendrin der imposante Wüstenstein. Was für ein Platz! Eine weitere Seilschaft war am Fels, die uns erzählten, dass alles ringsum nass gewesen sei in den letzten Tagen. Der Wüstenstein war also eine glückliche Wahl gewesen. Ich kletterte was Schönes, der Prinz probierte was sehr Kompliziertes, und früher als gehofft kam die Sonne ums Eck und vertrieb uns aus der Hauptwand. Es wurde sehr heiß. Und ich hatte doch sowieso schon keine Lust, mich anzustrengen! Schlechte Voraussetzungen für einen Klettertag, der aber trotzdem Spaß machte.
Als wir kaum noch etwas anfassen konnten, weil es einfach zu warm war, marschierten wir zurück zu den Rädern und jetzt kam deren große Stunde. Genau da, wo wir sie geparkt hatten, lief nämlich der Paradiestal-Rundweg vorbei. Kurzentschlossen folgten wir ihm, ich hatte schon an unserem Stellplatz das Schild dafür gesehen: der Weg musste uns also auch in der Gegenrichtung nach Hause bringen. 

Hach, schön. Hach, schön - die ganzen 12 Kilometer lang. Einmal konnte ich den Prinzen davon abbringen, auf komoot zu prüfen, ob der Rundwanderweg uns wirklich wieder zurückbringen würde. Beim zweiten Mal nicht mehr, das war aber auch gut so, wir hatten uns tatsächlich verfahren. War aber an einigen wenigen Stellen auch ein bisschen doof ausgeschildert, der Weg.

Wir kamen mit ordentlich Hunger am Van Norbert an und freuten uns über Käsebrot und Kekse. Der ganze Tag fühlte sich sehr nach Urlaub an, es roch sogar so sommer-waldig wie sonst nur in Frankreich oder Italien. Wir saßen noch eine ganze Weile in der Abendsonne, bis wir aufbrachen, um uns einen anderen Stellplatz zu suchen: Dieser war dem Prinzen wegen der hörbaren Autobahn zu laut gewesen.

Heute Nacht werden wir an einer Waldkapelle übernachten und wenn wir wollten, könnten wir sogar das angeschlossene Haus mit Biergarten pachten und bewirtschaften, steht auf dem Zettel, der seit 2021 im Fenster hängt. Es lässt sich sehr ruhig an hier.

Projekt:
Wüstenstein, IAN (7+)

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