Herrlich ruhig war es auf der Wiese der Nachbar:innen des Prinzenbruders. Nichts als Vogelzwitschern.
Leider wachte ich trotzdem recht zerstört auf, hatte Kopfschmerzen und generelles Grasallergie-bedingtes Unwohlsein. Entsprechend lange saß und lag ich im und vorm Van Norbert herum, um mich in Tagesform zu bringen. Ich trank zwei Kaffees, hielt die Nase in die Sonne, machte eine Einheit Yoga mit meiner Lieblingsfolge von Mady, die ich zum Glück als Tonspur auf dem Handy immer dabeihabe, Daten hin oder her.
Als das alles nicht gegen die Kopfschmerzen half, nahm ich eine Schmerztablette. Da meine schlimmen Magenschmerzen letztes Wochenende eventuell auf Ibuprofen zurückzuführen waren, probierte ich diesmal Paracetamol. Und: Wirkte auch, zum Glück war ich nach einer Stunde die Kopfschmerzen los.
Zum späten Frühstück machten der Prinz und ich uns zum Haus des Prinzenbruders auf. Es war schon einiges los, zum Teil Übernachtungsgäst:innen, die wir noch von gestern kannten, zum Teil neue Freund:innen; die Kinder brachen im Trupp zum Baden in den Scharmützelsee auf, der Prinz und ich drückten uns und füllten stattdessen Freundschftsbuch aus. Eine Freundin der Geburtstagsfeier:innen hatte dieses Freundschaftsbuch zum Ausfüllen gestaltet, das fand ich eine tolle Idee, vor allem auch deswegen, weil ich zu anderen Gäst:innen spicken konnte und dadurch Gesprächsthemen fand: wir kannten nämlich außer der Familie niemanden.
Später begann es zu regnen. Es wurden zwei riesige Pavillons herbeigezaubert, die die ebenfalls riesige Terrasse abschirmten. Der restliche Tag wechselte zwischen Regen und Schwüle, aber das Fest lief gut und die Laune war überall super. Im Grunde war das Ganze so organisiert, wie ich mir unsere Hochzeitsfeier vorgestellt hatte, bevor uns Corona die Pläne durchkreuzte: Ein Fest über das ganze Wochenende, Kommen und Gehen nach Belieben, alle brachten Essen und Getränke mit, es gab keinen Anfang und kein Ende uns nur eine einzige Rede von den Geburtstagskindern, in der sie die Gäst:innen einander vorstellten.
Als es richtig losging, wechselte ich in das Prinzessinnenkleid mit dem "massiven Schal" (so der Prinz), der mir in den kalten Regenphasen sehr zugute kam. Für das Prinzessinnengewand bekam ich von der Freundin des Prinzenbruders entzückte Komplimente ("wie schön das glitzert!") und vom Schwager - auch? ("Dein Rock ist - äh - sehr speziell.")
Der Rest des Tages verschwamm mit reichlich Essen, Freundschaftsbuchausfüllen für Erwachsene, dem Vermeiden einer massiv erkälteten Familie, bei der ich mich jetzt, zu Beginn der Ferien, auf keinen Fall anstecken wollte, und Feuerschalenphilosophie. Und dann verabschiedete sich die Prinzenamilie auch schon, der Prinz und ich hielten noch eine Weile die Stange, und dann war das Fest viel zu schnell auch schon rum.
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