Mittwoch, 1. Mai 2024

Norisbrettl und Drachlwand

Vor dem Aufbruch in die Fränkische Schweiz noch schnell die Bettwäsche gewaschen und auf die Terrasse gehängt, denn gibt es etwas schöneres als sonnengetrocknete Leinenbettwäsche? Vielleicht einen Morgenkaffee im Nachthemd auf der Terrasse in den ersten Sonnenstrahlen. Hach, ich genieße die Frühsommertage, solange es geht, bevor mir wieder alles viel zu heiß wird.

Bei meinen vielfältigen Balkonaktivitäten konnte ich heute den Turmfalken sehen, wie er gerade von unserem Terrassensims abhob - beeindruckend, wenn auch viel kleiner, als ich ihn mir immer vorgestellt hatte - und einen beunruhigenden Besuch einer Hornisse im Meisenkasten beobachten. Hoffentlich haut die schnell wieder ab. Meisen welcome, Hornissen Go home!


Es hatte sich eine große Truppe fürs Klettern zusammengefunden, und wie immer bei einer solchen Größe und schönem Wetter gab es viel Unruhe und Nervosität, bis ein Treffpunkt gefunden und die Felswahl gefallen war. Kurz vor knapp wurde es das Norisbrettl.
Ab da war es dann super entspannt. Es kamen alle, die Interesse bekundet hatten, selbst die, bei denen man's nie weiß. Nicht mal die Tatsache, dass wir uns mit großem Gepäck ziemlich weit verliefen, trübte die gute Stimmung, und als wir an der Wand ankamen, waren wir wie erhofft die einzigen Kletter:innen dort. Wie die T. sagte: Heute besser an einen C-Felsen, und dafür unsere Ruhe haben.

C-Felsen würde ich ihn noch nicht mal nennen, auch wenn es für ein A uch nicht reichte - aber doch ein solides B. Wunderbare Umgebung, vertraute Lochkletterei und ein Spezialfeature: Mitten durch die Wand lief ein Klettersteig, so dass ich mich mehrmals mit den Klettersteigler:innen absprechen musste und großzügig Vorfahrt gewährte. Ich kletterte mit der T. eine ultraschwere 7-, die sich, wäre auch nur ein Griff weiß oder irgendetwas geputzt gewesen, wahrscheinlich auch so angefühlt hätte und nicht einen ganzen Grad schwerer. 

Mit der T. hat es großen Spaß gemacht, wir redeten nicht nur übers Klettern, sondern auch übers Gendern und die Liebe und die Erwerbsarbeit, einmal komplett durch die aktuellen Sachlagen sozusagen. Sie war bei allem dabei, oder besser gesagt danach, auch noch bei den Abschlusstouren in der Dachlwand. Die waren mental so anstrengend, dass ich nach dem Einhängen viel Lob dafür einheimste. Ein sehr schöner Klettertag war das.

Zuhause luden wir uns noch beim T. von unten zum Essen ein, ließen uns von der Eigentümerversammlung erzählen, verglichen Parallelen und Unerschiede zu den Erzählungen des I. von gestern und kamen nach dem Klettertag draußen angenehm zur Ruhe. Müsste ich nicht morgen früh aufstehen und ins Büro fahren, wäre ich länger geblieben. Der Feiertag fühlte sich eh schon so schön nach Wochenende an.

Abgehakt: Norisbrettl, Last Order (7-)
Interessantes Projekt: Dachlwand, Lumpazivagabundus (7)

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