Das Wochenende war ein echter Kurzurlaub mitten im Urlaub. Zwei Klettertage bei bestem Wetter mit einer riesigen Party dazwischen.
Den Samstagmorgen verbrachten der Prinz und ich vor dem Van Norbert in der Sonne und wunderten uns, dass das Wetter so viel besser war als angesagt. Wegen der Sonne hofften wir auf eine trockene Veldener Wand und fuhren dorthin, um sie - auch im Auftrag des anderen J. - anzuschauen. Es stellte sich aber heraus: Weder die Konditionen noch die Motivationen waren ideal, und nach kurzer Beratung wechselten wir an den Pfeilstein.
Dort stand auf dem Parkplatz schon ein roter Van, der eins zu eins so aussah wie der Van Norbert, obwohl er von einer anderen Automarke war. Und auch noch aus unserem Ort! Am Fels trafen wir den Fahrer dazu, der sich als der L. herausstellte - ein flüchtiger, aber sehr sympathischer Bekannter, mit dem wir viel Spaß am Fels hatten. Einige seiner Freund:innen waren auch da, und der andere J. und die S. stießen noch zu uns. Wir machten Witze über den Geheimtipp Pfeilstein, der noch nicht mal publiziert und trotzdem schon so voll ist; der Tourismus zerstört, was er sucht...
Ich hatte einen No-Hang-Day, getrübt von einem Unfall des Prinzen und des anderen J., der zu unser aller riesengroßen Erleichterung glimpflicher ausging als hätte sein können. Erst als der andere J. ganz selbstverständlich zur abendlichen Party gehen wollte wie geplant, war ich gänzlich beruhigt.
Gerade zu Beginn der Party regnete es. Mit Regenjacken und Schirm waren wir aber gut ausgestattet. Auch ohne wäre es gut gegangen: Die Party war ein Riesenfest, viel größer als erwartet, mit diversen Zelten zum Unterstellen, einem mobilen Pizzaofen, mehreren Feuerschalen und Feuerplätzen, einem DJ und einer riesigen Sound- und Lichtanlage. Noch bevor es dunkel wurde, hatte auch der Regen ein Einsehen und hörte auf, die Party zu stören. Wir tanzten, lachten viel, übernahmen die Verantwortung für das große Feuer, das viel größer wurde als noch am Vortag, und wanderten spätnachts im Stockdunklen zu unseren Schlafplätzen in den Autos. Dort, bestimmt 600 Meter entfernt von der Partywiese, lauschten wir noch die ganze Nacht lang dem Wummern der Bässe.
Am nächsten Morgen fand ein sehr ausführliches gemeinsames In-den-Tag-Starten mit der S. und dem anderen J. statt. Inzwischen war aus dem guten Wetter ein so strahlender Sommertag geworden, dass wir den Schirm schon wieder brauchten - diesmal als Hitzeschutz beim Frühstück.
Wir tuckerten eine Zeitlang durch die Oberpfalz, um Felsen auszusortieren (zu voll), (zu nass) und landeten am Hartenfels. Der war leer und trocken und auf der Seite mit den "einfacheren" Routen in der Sonne und damit viel zu heiß - nach dem ersten Einstieg in eine waghalsige 6-, von deren Umlenker aus ich ein Wanderpärchen beim Picknicken überraschte, wechselten die S. und ich an den schattigen und wesentlich alpineren Wandteil links. Ui, was wir dort taten, war sehr abenteuerlich. Meine Füße wollten heute auch echt nicht mehr in die engen Kletterschuhe, und außerdem hatte die S. schon lange vorher angemeldet, heute trailrunnen zu wollen.
Weil sie eine gute S. ist und uns den ganzen Tag mit Essen versorgt hatte, machten wir das nach dem Klettertag gerne mit ihr. Der Lauf war sowieso eine sehr gute Art, das lange gemeinsame Wochenende ausklingen zu lassen. Der J. suchte uns einen hervorragenden Weg bergauf und bergab durch den Wald, sogar am "Himmel" vorbei, wo wir einen wunderbaren und unerwarteten Weitblick über die Ebene hatten. Im Wald war die Temperatur kühl genug, um erträglich zu sein. Schade, dass wir danach wieder getrennter Wege gehen mussten und uns jeweils nach Hause aufmachten. Das war ein super schönes Wochenende gewesen, Kurzurlaub in der Heimat mit Freund:innen.
Zuhause genossen wir fließendes warmes Wasser, einen Polizeiruf auf der Großleinwand und wir erlaubten uns, nur das Nötigste aus dem Van Norbert zu räumen: Bettzeug und Zahnbürsten. Wir bleiben startklar...
Abgehakt:
Pfeilstein, Schwammkugelkäfer (7)
Baldasiebenstrich 3 (7)
Namenlos ("Yosemite") (7+)
Rumgebouldert: Auf Abwegen (8)
Abgehakt:
Hartenfels, Westkante (6+)
Schlecker (6)
Sunshine Reaggae (6-)
Rumgebouldert: Hans Marner Gedenkweg (7+)
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