Das mit der hundemüden Müdigkeit ging nicht vorbei, im Gegenteil, es wurde immer schlimmer. So schlimm, dass ich mich mittags ins Bett legte, die Jalousien herunterließ und mir eine Dreiviertelstunde Mittagsschlaf gönnte. Ab da ging es dann einigermaßen.
Ich machte sehr pünktlich Feierabend, um vielleicht eine weitere Weile ausruhen zu können. Denn heute war der erste Montag des Monats, der Prinz und ich hatten zum Spaghettimontag geladen und ab sieben würden die Gäst:innen kommen. Mal wieder stand ich vor der Frage, ob ich erst die Freizeit (Hinlegen) oder die Pflicht (letzte Dinge einkaufen, aufräumen und herrichten) vorziehen sollte, und wie üblich gewann die Pflicht. Ich kann einfach besser ausruhen, wenn ich weiß, dass alles nötige schon erledigt ist. Und als ich mich dann, mit dem Wecker auf eine Stunde gestellt, hinlegte, schlief ich tatsächlich nochmal ein. Mittags- und Nachmittagsnickerchen gemacht also heute.
Das war offensichtlich gut, denn als abends die Gäst:innen eintrudelten, war ich einigermaßen fit im Kopf. Also, außer dass mir Unkonzentriertheiten passierten wie zwei verschiedene Sorten Spaghetti in einen Topf geben, von denen die einen 9-11 Minuten Kochzeit hatten, die anderen nur 5. (Die Nudelmischung war nach 8 Minuten erstaunlich lecker). Ich unterhielt mich gut, freute mich über die vielen Gäst:innen, trank einen ausgesprochen guten koffeinfreien Espresso, meine Tomatensoße nach neuem Rezept wurde gelobt und als die Gespräche wie so oft in letzter Zeit zu Gebrechen und Krankheiten abdrifteten, schaffte ich es, die Themen zu Heitererm zu drehen. Ausgerechnet mit Hilfe des H., der in der Runde mit Abstand der älteste war, aber eben auch keine Lust mehr hat, über nachlassende Leistungsfähigkeit zu jammern. Da redet er lieber über Fahrrad und Laufen.
Gegen halb elf wurden die Gäst:innen müde und verabschiedeten sich. Die meisten waren aus dem Haus und mussten nicht mehr in das ungemütliche Wetter hinaus; es hatte nämlich am späten Nachmittag zu regnen begonnen und das hatte mehrere Freund:innen davon abgehalten, zu kommen. Dass der Prinz und ich heute nichts mehr aufräumen würden, brauchten wir beide nicht einmal auszusprechen, sondern gingen direkt zum Zähneputzen über.
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