Richtig lange geschlafen heute... war gut so, denn sowohl am Samstag wir am Sonntag habe ich Pläne, für die ich mit Wecker aufstehen muss, und dann sind die Ferien und damit das tägliche Ausschlafen eh schon wieder vorbei.
Mit Blick auf das Wetter bereitete ich mich relativ zügig für die Fahrt ins Büro vor, denn es sollte im Laufe des Tages immer stärker regnen. Am Morgen wurde ich nur ein wenig angetröpfelt, aß dann eben das Frühstück im Büro statt zuhause und machte dort auch meine Morgen-Yoga-Einheit. Da ich mit dem Bolle unterwegs war, steuerte ich mal wieder den Hintereingang an, der mitten im Wald liegt und zu dem die letzten paar hundert Meter ein wilder Wurzelpfad führt, den nur mit dem Gravelbike fahrbar ist. Das Tor erinnert mich jedesmal an das im Kinderbuch "Der geheime Garten", das ich als Kind geliebt habe. Ich habe damals immer davon geträumt, ein geheimes Versteck zu finden; typisch Stadtkind aber: Die Vorstellung, die sich am realistischsten anfühlte, war kein Garten-Versteck, sondern eine Höhle in einer Litfaßsäule. Lange suchte ich jede Säule und jede dickere Plakarwand nach einem möglichen Zugang ab.
Jedenfalls war ich mehrere Wochen nicht mehr durch den Hintereingang ins Büro gekommen, und außer mir nutzt den niemand, und in der Zwischenzeit ist dort ein beachtliches Brennesselfeld gewachsen. Nachdem ich durchgerannt war (mit kurzen Hosen), sahen meine Beine aus, als wäre ich ausgepeitscht worden.
Ich war ins Büro gefahren, um weiter meinen Auftrag vorzubereiten und dafür mehrere Stunden am Stück ohne Ablenkung zu arbeiten. Da ich nicht stundenlang ohne Pause denken kann, hatte ich eben Unterbrechungen eingeplant: Yoga, Duschen, Quicheteig für abends vorbereiten. Die Arbeit "zwischendurch" ließ sich auf diese Weise gut erarbeiten; ich straffte das Programm und habe da jetzt eine gute Basis für die Besprechung mit der Chefin am Montag. Lob an mich selbst: Ich habe konsequent KEINE Arbeits-Mails angeschaut oder etwas anderes vorbereitet als den Auftrag. Prioritäten, so wichtig!
Gegen fünf war ich leer genug im Kopf, um guten Gewissens wieder nach Hause zu fahren, diesmal erwartungsgemäß in strömenden Regen. Gleichzeitig war die Temperatur aber angenehm mild, sodass ich es gar nicht schlimm fand, nass zu werden; vielleicht auch, weil ich ein Ansteck-Schutzblech für das Hinterrad gefunden habe und daher der empfindliche Blasen-/Nierenbereich unterm Poncho trocken blieb.
Zuhause gab es bereits eine Sauna-Vereinbarung mit dem netten Nachbarn von unten. Ich hatte gerade noch Zeit vorher, aus dem vorbereiteten Teig eine Spinatquiche zu backen und eine Einheit Krafttraining zu machen, dann trafen wir uns im Saunazelt. Dort stellte sich heraus, dass des Nachbars Frau, die P., heute nur 500 Meter von mir entfernt gearbeitet hatte und mit dem Auto gefahren war - hätte ich das gewusst, hätte ich mich vielleicht mitnehmen lassen. Obwohl: Die Flexibilität, auf dem Weg Altglas wegzubringen, einen Kurzbesuch im Supermarkt zu machen und für Schneckenfotos anzuhalten, fand ich schon auch gut.
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