Also verlegten wir das Klettern nach drinnen und trafen uns mit dem G. in der Boulderhalle. Ich habe ja immer noch ein gemischtes Verhältnis zum Bouldern, in Bleau hat es mir Spaß gemacht, aber ich habe noch das letzte Hallenbouldern in mahnender Erinnerung, bei dem ich mir eine Bizepszerrung für mehrere Wochen zugezogen hatte. Also heute: lange Aufwärmen, genügend Pause machen zwischen den Routen, rechtzeitig Schluss machen. Der G. erzählte Witze und vermied es, auf mich draufzufallen, was ich ihm hoch anrechnete. Dann musste er früh los und der Prinz und ich nahmen das zum Anlass, jede:r noch das letzte Boulderprojekt zu finishen und dann auch wieder nach Hause zu fahren.
Diese Variante war mir von allen möglichen eigentlich heute am liebsten gewesen: Sport gemacht, aber relativ wenig Zeit dafür aufgewendet und noch Zeit zum Durchschnaufen, bis die Nachmittagstermine anstanden. Die U. feierte ihren Geburtstag mit einem "Tag der offenen Tür", was ich eine nette Idee fand, und nach kurzem Herumfragen stellte sich heraus, dass eh die meisten Nachbar:innen vorhalten, hinzugehen. Wir schlossen uns also zu einer Meute zusammen und fielen zu fünft bei der U. ein - immerhin mit Blumen und einem auf die Schnelle gebackenen Marmorkuchen. Wie schön ich das finde, dass ich für solche Unternehmungen einfach nur kurz ins Haus hineinrufen muss und es findet sich praktisch immer jemand, der/die auch gerade Lust auf dasselbe hat wie ich.
Nach einer Stunde zog ich weiter, um den kleinen L. abzuholen. Mit dem hatte ich eine Verabredung für den Wald, und da er sich schon seit Tagen darauf freute, machten wir uns auf den Weg, obwohl es schon den ganzen Tag mehr oder wenig durchgehend geregnet hatte. Wir hatten aber großes Glück und auch großes Durchhaltevermögen: Es regnete zwei Stunden lang nur wenig, und wenn, dann schlüpften wir unter das Blätterdach und wurden nur von außen nassgetröpfelt. Wir bestimmten einige Vögel und Bäume, vor allem streiften wir aber ziellos im Wald herum, pflanzten Moos an andere Stellen und hielten Ausschau nach Baumpilzen, die aber nur innerhalb des Wildschweingeheges wuchsen. Da konnten wir natürlich nicht ran, denn die Schweine waren ziemlich aktiv. Leider ist der kleine L. gerade im Witze-Alter und erzählte auch ein paar Witze... war wohl Thema des Tages heute.
Als es stärker zu regnen begann, drang ich auf Aufbruch, war aber zu spät dran: Auf der Heimfahrt wurden wir so richtig nassgeregnet. Der kleine L. hielt tapfer durch, froh darüber, dass es auf der Heimfahrt mit den Rädern fast nur bergab ging - mir war ein wenig kalt, ich hätte nichts gegen schnelleres Bergauffahren gehabt! Aber zuhause angekommen lud mich die N., die Mutter des kleinen L., auf einen heißen Tee ein, wir schälten uns aus den Regensachen, unter denen wir erstaunlicherweise komplett trocken geblieben waren, und nach einer letzten Runde Vogel-Quartett verabschiedete ich mich nach oben, wo mich der Prinz schon erwartete.
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