Huch, schon ist es wieder rum, das Kammermusikwochenende voller Musik und ich frage mich, warum ich nicht regelmäßig viel mehr musiziere (Antwort: Zeitprobleme). Ich wünsche sehr, dass nächstes Jahr wieder ein Platz für mich frei ist.
Heute waren noch zwei Spielzeiten angesetzt, je eine pro Ensemble. In "meinem" Quintett aka "der D. und ihrem Ensemble" machten wir zwei letzte Generaldurchläufe vom Dvorak Klavierquintett op. 81 in A-Dur mit mir am Klavier, die beide so liefen, dass ich damit beim Vorspiel zufrieden gewesen wäre - wohl wissend, dass ein Vorspiel eben ein Vorspiel ist und ich Laienmusikerin da nie die Leistung abrufen kann, die ich in Proben bringe. Interessanterweise gelingt mir das beim Klettern ja schon: Wenn's ernst wird, klettere ich meist besser als beim Trainieren vorher. Vielleicht ist der entscheidende Faktor die Todesangst - beim Klavierspielen kann ich nun mal nicht weit runterfallen.
Ach ja, falls das nicht klar rauskam: Wir haben uns für ein Vorspiel entschieden, und zwar den ganzen ersten Satz, auch wenn wir damit die Zeitvorgabe von maximal 10 Minuten um zwei Minuten überschritten. Ich versuchte, mich im Vorfeld durch meditativen Atmen zu beruhigen, zusätzlich sagte ich mir, dass wir schließlich zum Vergnügen spielen und vor einem mehr als wohlgesonnenen Publikum von lauter anderen Musiker:innen in derselben Situation. Bühnenangst hatte fast jede:r, habe ich im Anschluss festgestellt!
Ich würde sagen, in den Proben war das Stück zu 90% perfekt gelaufen, davon konnte ich im Vorspiel vielleicht 70% abrufen - und trotzdem, trotzdem ist es ein gutes Gefühl, ein Stück so zu Ende geübt zu haben, dass wir uns damit auf eine Bühne trauen konnten. Von mindestens drei anderen Mitmusiker:innen bekam ich heute auch gesagt, dass das Dvorak-Quintett besonders schwierig sei; ich werde bald mal ein anderes anspielen, um das zu prüfen und beleidigt sein, wenn das andere genauso schwer sein sollte!
Mit der zweiten Piacellistin aus "der D. ihrem Ensemble" spielten wir dieses Wochenende das Schumann Klavierquintett op. 44 in Es-Dur mit mir am Cello an, das wird also schon mal nicht mein nächstes Quintett mit Klavierpart.
Im zweiten Ensemble spielten wir das Schubert Streichquintett in C-Dur mit mir am 2. Cello, allerdings nicht vor. Aber: Heute kamen wir in der Spielzeit zweimal gut durch den 1. Satz und spielten soweit zusammen, dass klar war, jetzt wäre erstmal einfach Einzelüben dran, um sinnvoll weiterzumachen. Und bei unserem ersten Treffen hätte ich nie gedacht, dass wir so weit kommen. Ich fand es wirklich schön zu sehen, dass wir in einigen wenigen Proben so weit gekommen sind.
Das Auto-Tetris mit 5 Personen + 2 Celli hatten wir dann heute bereits gut drauf und die 1. Geige fuhr uns zurück zum Bahnhof, wo ich komfortabel die S-Bahn nach Hause erwischte. Diesmal ohne Umwege wegen vergessener Noten oder anderer Kalamitäten.
Abends große Wiedersehensfreude mit dem Prinzen.
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