Pitschenass im Aprilwetter

Ich schlief zu Sturmböen ein, die am Dach zerrten und rüttelten, und wachte zu prasselndem Hagel auf. Dazwischen hatte es geregnet und die Temperatur war über Nacht um ca. 12 Grad gefallen. Echtes Aprilwetter!

Da ich das Tourenrad Lady gestern im Büro stehengelassen hatte, fuhr ich heute mit Öffis hin. Wie gewohnt lief es nicht ganz glatt, diesmal wegen Sturmschäden, die die Strecke beschädigt hatten. Das Nervenzehrendste ist für mich immer die Zeit, bis sich herausstellt, ob und welcher Zug nun fährt. Selbst wenn ich - wie heute - gar keinen Zeitdruck habe. Letztlich kam ich aber ohne größere Probleme an meinem Zielbahnhof an, und die Lady stand auch noch da, wo ich sie am Vortag abgestellt hatte. Darüber war ich tatsächlich sehr erleichtert, ich lasse sie nur sehr ungern alleine über Nacht irgendwo stehen.

In der Erwerbsarbeit hatte ich heute ungewöhnlich viel zu telefonieren, brachte aber durch die Telefonate auch viel voran. Auf dem Heimweg freute ich mich über das intensive Grün überall und über die vielen blühenden Fliederbüsche. Wie gut das riecht! Von zwei besonders schönen Büschen wollte ich ein Foto machen und entdeckte erst dann die fünf Rehe, die davor in der Sonne chillten. Drei davon haben mir das Foto gebombt.

 

Zum heiligen Dienstagstraining trafen wir uns heute zu viert im Oma-Haus des H. und entschieden uns aus Vorsicht, nicht im Wald zu laufen: Der Wind hatte den ganzen Tag so sehr gewütet, dass sicherlich viel Totholz in den Bäumen hing. Wir liefen los, es begann zu tröpfeln und mir fiel das Laufen nicht leicht (mir steckte wohl noch der Ninja Warrior von gestern in den Knochen), und dann kam ein eiskalter Regenschauer herunter, der sich in prasselnden Hagel verwandelte, und dann kürzten wir ab und waren froh, als wir nach sechs sehr kalten, sehr nassen Kilometern wieder am Oma-Haus ankamen. Ich genoss die heiße Dusche, wir saßen noch eine Weile bei Tee und alkoholfreiem Bier zusammen, und nach meiner Zeitrechnung war es erst das zweite Mal, dass die Gurkentruppe ein Training aus Wettergründen abgekürzt hat oder ausfallen hat lassen. 

 

Auf der Fahrt nach Hause hatte sich das Wetter nochmal geändert und bot einen wildromantischen Abendhimmel.

Zuhause fand ich eine Einladung vom kleinen L. im Briefkasten, die ich nicht ausschlagen kann: Er möchte unbedingt wieder mit mir in den Wald! Ich möchte auch wieder mit ihm in den Wald, Pflanzen bestimmen und Blätter sammeln, und Stöcke für seine Stöckesammlung. Ein weiterer Punkt für ein eh schon voll geplantes Wochenende - hoffentlich spielt das Wetter mit. So wie heute wäre weder Waldrundgang noch Rennradfahren noch Klettern besonders reizvoll.