Der Tag begann emsig, denn ich würde ins Büro fahren, von dort direkt zum heiligen Dienstags-Lauftraining und dann direkt im Anschluss erst kurz vor unseren Abendgästen wieder nach Hause kommen. Dafür gab es einiges zu packen. Trotzdem konnte ich eine Yoga-Einheit unterbringen und schaffte es, mit dem Prinzen das Haus zu verlassen. Wenn er zur zweiten hat, müssen wir genau gleichzeitig los - sehr praktisch, wie ich finde, denn dann muss ich nicht mal mehr auf die Uhr schauen.
Es war schon morgens mild, und wurde über den Tag richtiggehend heiß. Fürs Mittagessen setzten sich die Chefin, der Landwirt und ich an den Teich, aber nach einer halben Stunde musste ich aus der Sonne - mir wurde einfach zu warm.
Heute habe ich etwas für mich richtiggehend Verwegenes getan: Ich bin nicht zur Eigentümerversammlung gegangen! Nun bin ich ja ein rechtes Pflichthörnchen, deswegen fiel mir das ziemlich schwer, und ich war froh, dass ich nicht "nur" schwänzte, sondern stattdessen zum heiligen Lauftraining ging. Das war denn heute auch so anstrengend, dass ich keinen Moment an meine Pflichtverfehlung denken konnte. Da waren sie endlich, die schweren Beine, auf die ich seit Sonntag Nachmittag wartete!
Neben mir war nur der H. da, und der ließ sich zur gelben Zwei überreden, die ich sehr gerne laufe, aber sonst offensichtlich niemand. Die gelbe Zwei ist eine schwarze Zwei auf gelbem Grund, aber mit so einem Namen locke ich ja keinen Hund hinter dem Ofen hervor - wenn es um die Streckenwahl geht ("die 10er", "die Zirndorfer", "die Stadtrunde"), brauche ich einen prägnanten Namen. Heute also die gelbe Zwei, und ich habe von Anfang bis Ende gelitten, es war so! anstrengend! Der H. hat sich im Stillen über mich amüsiert, weil ich aus dem Jammern kaum herauskam.
Dass dann zwischen dem so! anstrengenden! Lauftraining und unserer Abendverabredung noch eine Stunde Zeit zum Ausruhen war, kam mir sehr gelegen.
Den Abendgäst:innen war die Vorfreude auf den morgigen Feiertag anzumerken, wir waren alle gut gelaunt und feierwillig. Der I. brachte unterhaltsame Nachrichten aus der Eigentümerversammlung mit, die Nachbars-S. hatte Nachtisch dabei. Und das Exitspiel. Das lag zwar auch den ganzen Abend auf dem Tisch, wurde aber nur halbherzig zweimal angesprochen und blieb dann vorwurfsvoll und unausgepackt liegen. Es war einfach zu gemütlich auf der Terrasse, am ersten Sommerabend, mit den lieben Nachbar:innen, und genug zu bereden gab es auch genug.
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