Montag, 22. April 2024

Erste Male

Schon ein bisschen gemein, da musste die U. gestern ihre Feier nach drinnen verlegen wegen des ungemütlichen Wetters, und Little L. zog mit mir im Regen durch den Wald, und dann schien heute die Sonne vom strahlend blauen Himmel. Kalt war es schon immer noch, so kalt sogar, dass auf den frischgeputzten Fenstern eine Eisschicht lag. 

Perfektes Wetter, um den längeren Weg ins Büro am Kanal entlang zu nehmen. Dort begegnete ich dem S., den ich hier und um diese Zeit überhaupt nicht einordenen konnte - deswegen erkannte ich ihn auch erst, als er - zisch, Hi!, oh - hallo!, schon wieder weg - fast an mir vorbei war. 

Die ersten Stunden im Büro war ich damit beschäftigt, warm zu werden. Das war mir gar nicht recht, denn es war so kalt, dass ich nicht konzentriert arbeiten konnte und dadurch das Gefühl hatte, Zeit zu verschwenden. 

Ich verscheuchte den Nebel im Kopf zuerst mit einer Kanne schwarzen Tees, und dann mittags mit einer Viertelstunde auf dem Trampolin. Heute habe ich mir zum ersten Mal eine Trainingssequenz ausgedacht und ein Gefühl dafür bekommen, welche Bewegungen sich auf dem Trampolin gut anfühlen und welche nicht (Luftspagat: gut, Kniebeugen: nicht gut).


Auf dem Heimweg hatte ich mehrfache Aufenthalte, und das ausgerechnet heute, wo ich gleich nach der Arbeit mit der M.eistgeliebten Nichte verabredet war. Aber die eleganten Rehe im saftgrünen Wiesengrund wollten fotografiert werden, auch wenn mir schon währenddessen klar war, dass sie auf dem Foto mal wieder kaum zu finden sein würden. Und dann hatte ich noch einen Austausch mit einer anderen Radlerin über die unsinnigste und frechste Fahrradwegsperrung auf meiner gesamten Strecke, nämlich die beim Kanuverein. Die an mindestens 50% des Jahres dort aufgebaut wird und an der 100% aller Radler:innen vorbeifahren, halt durch die matschige Wiese direkt daneben. Der Stopp am Supermarkt für zwei nötige Zutaten fürs Abendessen und an der Kaffeerösterei, um unseren Behälter hinzubringen, waren dann nicht verschiebbar.

Trotzdem kam ich kurz vor der M.eistgeliebten Nichte zu Hause an. Wir waren zum ersten Mal zum vierhändigen Klavierspiel verabredet, und während der Nichte immer wärmer wurde, fröstelte ich so lange vor mich hin, bis nur noch eine dicke Wolljacke und heißer Tee halfen. Das Klavierspielen gefiel uns aber beiden gleichermaßen und wird auf jeden Fall wiederholt.

Sie blieb zum Essen, wir machten Gemüsegulasch mit Zitronenjoghurt und oberleckerem Naan und ratschten uns gemütlich durch den Abend, und erst nach dem Essen dachte ich daran, dass ich keinen Nachtisch da hatte. Der Bäcker hatte bereits zu, aber im Supermarkt suchte ich njom-njom-Schokoriegel für uns beide aus (auf Wunsch, nicht aus Dominanz), begleitete die Nichte und den Schokoriegel noch zur U-Bahn und dann war es plötzlich auch schon wieder ganz spät. 

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