Mittwoch, 3. April 2024

Angeschlagen

Jammer jammer. Da hat sich wohl tatsächlich eine Erkältung bei mir eingenistet. Jedenfalls hatte ich den ganzen Tag Schluckschmerzen und war unfit. 

Der Vormittag verging recht hektisch, denn die Prinzenmutter wurde zum Flughafen gefahren, die Prinzenschwester hatte das passende Auto dafür, kam aber erst kurz vor Losfahrzeit damit aus der Arbeit und zu uns gefahren; der Prinz mit dem Prinzenvater und ich hatten unterschiedliche Pläne, die später zusammenlaufen würden, aber getrennt voneinander vorbereitet werden wollten. Dass ich dann auch noch auf die Idee kam, das Mittagessen für die Prinzenschwester und ihre Söhne vorzukochen statt es bei ihr zuzubereiten (falls sie nur das versprochene Essen mit zu sich nach Hause nehmen wollen würde, mich und meine Viren aber nicht), brachte die Abläufe weiter durcheinander.

Letztlich war aber jede:r Mensch und Hund da, wo er/sie sein sollte; auch im richtigen Auto; und dann wurde es entspannt. Die Prinzenschwester genoss es, am ersten Arbeitstag nach ihren Ferien nicht für die Familie kochen zu müssen, ging das Risiko ein, mich in ihr Haus mitzunehmen und verratschte statt Kochen die Zeit mit mir. Ich genoss die Ruhe zu zweit, legte mich zwischendrin immer wieder aufs Sofa - denn allein schon Herumstehen oder Spazierengehen fand ich heute körperlich anstrengend - und freute mich, dass das Essen allen schmeckte, sogar dem jüngeren Prinzenneffen. 

Später fand ich Zeit, die ersten Monate des Jahres 2023 in mein Haushaltsbuch nachzutragen. Ich bastelte mir dafür eine Pivot-Tabelle zusammen und hatte so viel Spaß am Datenbereinigen, dass ich den Ehrgeiz entwickelte, noch heute damit fertig zu werden. Den großen Teil habe ich abends auch geschafft, jetzt müssen nur noch einige Daten händisch überarbeitet werden und dann kann ich auswerten.
 
Vorher wollten aber der Hund und die Hündin eine Runde drehen, und die Prinzenschwester und ich begleiteten sie in den Wald. Diesmal erschöpfte mich das Gehen nicht, obwohl wir wesentlich weiter unterwegs waren als noch am Vormittag (keine große Leistung - am Vormittag waren es kaum 250 Meter gewesen).  Der Rhythmus und die Bedürfnisse der Leih-Hündin bestimmen momentan in großem Maße unseren Tagesablauf: Wann muss sie raus, wie oft war sie schon groß, wann bekommt sie ihr Fressen, welches Auto ist abgeranzt genug, dass sie darin mitfahren darf. Ich fühle mich dadurch in meiner Entscheidungsfreiheit durchaus eingeengt, andererseits ist unser Aufenthalt hier der beste Moment, um das Hunde-Haben mal auszuprobieren, weil wir keine großen eigenen Pläne haben und uns so der Hündin anpassen können.

Nach dem Abendessen riss mich der Prinzenvater aus dem Excel-Rausch, indem er vorschlug, noch eine Runde Scrabble zu spielen, weil es ja noch nicht spät genug sei, um ins Bett zu gehen (was für eine Argumentation ist das, wenn es draußen bereits dunkel ist, frage ich mich?). Ich spiele ja generell nicht besonders gerne, deswegen stimmte ich vor allem zu, um ihm einen Gefallen zu tun, aber: Schon bald fand ich Gefallen an dem ruhigen Spielverlauf, der stillen Konzentration und dem Assoziieren, bei dem ich fast zusehen konnte, wie mein Gehirn nach und nach ansprang wie ein anfangs stotternder Motor, der später wie geölt lief. Am Ende spielten wir über zwei Stunden, und dann war es auch dem Prinzenvater endlich spät genug, um schlafen zu gehen. (Er gewann).

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