Mir fällt zurzeit auf, dass viele Menschen genau so gestresst sind wie ich, auch unter Druck stehen und mit ihren Anforderungen gerade so zurande kommen. Das lese ich in meinen abonnierten Blogs und höre es vermehrt von Freund:innen. Und nun kann natürlich sein, dass ich eine selektive Wahrnehmung habe: Weil ich gerade so hochtourig fahre, bemerke ich auch all die anderen Erzählungen von Stress mehr, als wenn ich gerade sehr gelassen wäre. Es kann aber auch sein, dass das gerade so eine generelle Phase ist - und damit meine ich gar keine Mondphase oder so was, sondern eher so "immer noch Jahresstart" oder "die letzten Wintermonate, aber eben noch nicht ganz vorbei". Es ist schon möglich, dass solche Phasen mein Umfeld und mich in ähnlicher Weise betreffen, denn es ist mir auch sehr ähnlich: Die meisten sind Frauen, mein Alter plus minus 10 Jahre, berufstätig und viele mit Familie (die habe ich nicht, aber immerhin einen Lehrer im Haushalt, so dass mich der Schulferienrhythmus auch betrifft).
Das Schicksal griff mir heute mal wieder unter die Arme und räumte einige Stressverursacher aus dem Weg. Gestern Abend kam noch ein Anruf aus der Erwerbsarbeit, der mich von einem lästigen, frühen Termin heute Morgen befreite. Das war mir sehr willkommen. Weniger willkommen, aber erwartet, kam dann die Absage der A. für unseren Klettervormittag. Dadurch öffnete sich mir aber ein kompletter, entspannter Erwerbsarbeitstag, an dem ich alles Anstehende im eigenen Rhythmus wegarbeiten konnte.
Zwischendrin musste ich mal den Putzroboter befreien, der hatte sich unter dem Schrank festgefahren und sich dabei auch noch in einem Kabel verheddert. Ich fragte mich, wie der da überhaupt drunter gekommen war? Zum Rausziehen musste ich ihm nämlich seine "Antenne" runterdrücken.
Mittags gab es die gestern gemachten Semmelknödel mit Champignonrahmsoße, und der Aufwand mit den Knödeln hat sich echt gelohnt. Es war ein Festmahl!
Da meine Kletterverabredung mit der A. ausgefallen war, plante ich zunächst um und wollte mich dem Prinzen und dem J. anschließen und mit rausfahren zum Klettern. Gegen Mittag schlug aber das Wetter um und lockte so gar nicht mehr nach draußen, so dass wir unseren Plan änderten und abends in die Halle gehen wollten. Da machten uns aber dann Unlust und Erschöpfung einen Strich durch die Rechnung... Erst fragte ich vorsichtig an, ob wir das Klettern eine Stunde nach hinten verschieben konnten, dann schlug der Prinz als Alternative Training am Hangelbrett zu Hause vor, ich brachte einen sportfreien Abend mit Sauna ins Spiel, er lehnte ab, zum Glück, sonst hätte ich mich nachher sicher geärgert. Also wurde es Spagat-Training (ich) und Hangeltraining (er und ich) und Sauna (auch beide), und wir genossen die Sauna mehr, als wir es ohne Sport getan hätten.
Heute war der zweite Tag, an dem ich mein
tägliches Klavierspielen durchzog. Und bemerkte, dass ich an einigen
schweren Stellen noch gar keinen Fingersatz gemacht hatte, sondern
bisher immer irgendwie drübergespielt hatte. Das kann ja nichts werden!
Das Kammermusikwochenende rückt gedanklich immer näher, heute kam die
Ensembleeinteilung und ich spiele noch in einem zweiten Quintett als
Klavier. Ich habe die anderen Mitspieler:innen angeschrieben, wie wir
uns organisieren wollen, und das war ein wenig sonderbar, schließlich
kennen wir uns gar nicht. Müssen aber trotzdem direkt erstmal in
Verhandlungen gehen (Was wollt ihr spielen? Welches Niveau erwartet ihr?
Welches bietet ihr?) und ganz schön die Hosen herunterlassen. Immerhin:
Aus Erfahrung weiß ich, dass die meisten sich Gedanken machen, ob wohl
alle anderen besser spielen als sie selber, und ich vertraue darauf,
dass wir auch dieses Mal eine gute Gruppe sein werde. Da sind wir wieder
beim Thema Vergleiche...
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