Dienstag, 12. März 2024

Train to Train the trainer

Sehr aufregend, dieser Morgen. Erstmal, weil ich schon vor der Aufstehzeit um sechs Uhr mehrmals unruhig aufwachte mit dem Gefühl, verschlafen zu haben - das erste Mal kurz vor Mitternacht. Dann, weil sich die Zuglage durch den Streik nochmal geändert hatte - meine Verbindung war aber zum Glück nach wie vor nicht betroffen. Trotzdem nahm ich vorsichtshalber die U- statt der S-Bahn und erreichte eine halbe Stunde zu früh den Bahnhof der großen Stadt. Überlegte, ob ich gleich in die 1. Klasse einsteigen sollte... denn alle Zeichen standen auf einem ähnlich überfüllten Zug wie den nach Köln vor sechs Wochen, der wegen Überfüllung einfach nicht mehr weitergefahren war.

Und dann: Selten so eine entspannte Zugfahrt erlebt. Der Zug fuhr, war pünktlich und leer. Alle meine Sorgen, alle meine ausgefahrenen Kampfsporen, um notfalls einen 1.-Klasse-Platz zu verteidigen: ganz umsonst.
 
Trotzdem kam ich nach der unruhigen Nacht, dem sehr frühen Aufstehen und der dreistündigen Zugfahrt etwas derangiert im Seminarhaus in Göttingen an, wo heute mein Train-the-trainer-Seminar stattfand. Ich war froh, dass ich von Anfang an dabei war (ich komme doch immer viel besser rein in Seminare, wenn ich gleich zu Beginn alles mitbekomme) und genauso froh, dass die anderen sieben Teilnehmer:innen ähnlich viel professionellen Background haben wie ich. Meine große Sorge war nämlich gewesen, dass in diesem Seminar viele Anfänger:innen sitzen und wir uns allzu viele Basics anhören müssten. So, wie es tatsächlich war, bekam ich vor allem die Bestätigung für das, was ich eh schon weiß und tue und finde es dennoch hilfreich, das alles noch einmal strukturiert und theoretisch unterfüttert zu durchdenken. Der praktische Einsatz, der mir heute zu kurz kam, ist dann morgen dran. Ist wahrscheinlich auch besser so, denn morgen bin ich hoffentlich sehr viel ausgeschlafener als heute und kann mich besser einbringen.

Die Nacht verbringe ich in einem Box-Hotel, so eines nutze ich zum ersten Mal und es ist genau das, wonach es sich anhört: Eine Schlafstatt mit vielen, sehr kleinen Zimmerchen, in die gerade mal ein Bett passt. Genau genommen würde in mein Zimmer ein Doppelbett passen und es dann komplett ausfüllen; es steht aber nur ein Einzelbett und ein Waschtisch darin. Das Zimmer ist aber sauber und ruhig, und insgesamt bin ich recht angetan von dem Konzept, sehr günstig das Nötigste zum Übernachten zu bekommen. Zugegeben, die gemeinsamen Duschräume ohne jede Absperrmöglichkeit haben ziemlichen Vereins-Umkleiden-Charme, eigentlich wollte ich hier auch nicht duschen (für nur eine Nacht...), aber nach dem frühen Aufstehen und der dreistündigen Zugfahrt am Morgen hatte ich dann doch das Bedürfnis danach.
Und so liege ich nun frisch geduscht im sauberen Bett und werde wahrscheinlich noch vor 21 Uhr das Licht ausmachen.

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