Mittwoch, 13. März 2024

Tag 2, uff, anstrengend.

Fun Fact: Mir ist aufgefallen, dass mein Box-Zimmer ziemlich genau halb so groß war wie unser Van Norbert. Andererseits sind wir im Van Norbert ja auch meist zu zweit unterwegs, in diesem Zimmer war ich nur alleine...

Zum Glück mag ich harte Betten und konnte relativ gut in diesem schlafen. Am Morgen habe ich bemerkt, dass es eigentlich nicht mal ein richtiges Bett war, sondern nur eine OSB-Platte mit einer Matratze drauf. Bemerkt habe ich das beim Spagat-Training bei einer Übung, in der der Kopf so weit unten ist, dass ich die Welt von unten betrachten konnte. Ich erfreue mich übrigens jedes Mal an der Computerstimme der Spagat-App, die ausgerechnet das Wort "Schpagaat" nicht aussprechen kann und "Spackert" sagt. Gnihihi.

Zum dritten Mal innerhalb einer Woche wachte ich vor sechs Uhr morgens auf. Es wird Zeit für die Zeitumstellung, damit die Zeit wieder zu meinem Rhythmus passt. Um die letzte Stunde vor dem Seminar herumzubringen, wanderte ich ein wenig durch Göttingen - müsste man für Sightseeing jetzt nicht herkommen, bin ich aber ja auch nicht. Gefallen hat mir der hohe Stadtwall, der um die Altstadt führt und auf dem oben ein breiter Spazierweg entlangführt.

Heute fand das Herzstück des Seminars statt, nämlich die Praxisübung. Und ich war von mir selbst enttäuscht, weil ich mich in echt nicht so gut fand wie ich mir das vorher vorgestellt und auch gewünscht hatte. Überhaupt beschäftigte mich heute viel die Diskrepanz zwischen meinem theoretischen Wissen und Verständnis und der Fähigkeit, dieses Wissen praktisch auch umzusetzen. Ich habe eine Videoaufnahme meiner Sequenz bekommen und war überrascht, wie viel Überwindung es mich kostete, sie anzusehen und wie erleichtert ich war, dass es besser aussah, als ich mir vorgestellt hatte.

Auch heute gingen wir in der ganzen Gruppe mittags essen. Es ergab sich eine Psycholog:innenecke, zu der ich und noch zwei Seminarteilnehmer:innen gehörten und in der wir uns so sehr ins Gespräch vertieften, dass wir noch eine Weile länger als alle anderen sitzenbleiben und über Diagnostik und Therapieausbildung sprechen wollten. Überhaupt war es schön, wie gut unsere ganze Gruppe harmonierte - eigentlich fand ich alle anderen Teilnehmer:innen interessant und hatte Themen, zu denen ich mich mit ihnen austauschen wollte. 

Das Seminar war anstrengend. Gegen Ende des zweiten Tages waren ich, aber auch alle anderen, geschafft. Denken kostet eben auch Kraft! Ich war froh, dass wir heute schon um fünf Schluss machten und es nicht, wie gestern, bis 18:30 Uhr ging. Und ebenso war ich froh, dass mein Zug pünktlich fuhr und ich einen angenehmen Sitzplatz bekam, wenn der Zug auch nicht ganz so leer war wie am Streiktag gestern (immer noch: große Verblüffung). Zuhause holte mich der Prinz nicht nur vom Bahnhof ab, sondern hatte noch dazu die Sauna vorgeheizt; über gegenseitigem Erzählen unserer letzten beiden Tage brieten wir uns ordentlich durch, bevor wir schlafen gingen - wieder im eigenen Bett. Hach, wie schön.

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