Im Urlaub gehen mir meine Routinen verloren - zum Beispiel das regelmäßige Spagat-Training. Das lässt sich einfach schlecht einbauen zwischen langem Morgentrödeln im Van Norbert, Essen für alle besorgen und Gruppenausflügen zu sehr bevölkerten Bouldergebieten, in denen ich nicht verhaltensauffällig herumhopsen mag.
Lieblingsthema Kaffee: Mit Schrecken stellten wir morgens fest, dass wir gerade noch Pulver für zwei Kannen hatten. Da wir beide den ganzem Tag lang davon überzeugt waren, es sei Sonntag, freuten wir uns sehr, dass Kaffee in Luxemburg ein Ding zu sein scheint: An der Tankstelle gab es ein riesiges Regal verschiedenster Sorten zur Auswahl. Sogar ein Starbucks-Café gab es, wir entschieden uns jedoch gegen einen Kaffee to go, weil echt zu teuer. In einem früheren Leben habe ich Starbucks mal geliebt, aber heute wusste ich nicht mal mehr, welcher damals mein Lieblingskaffee gewesen war. Sonst hätte ich ihn vielleicht der alten Zeiten wegen trotz des stolzen Preises gekauft.
Die Ankunft im Ettringer Lay war erst mal ein Schock ob der vielen Autos, die den Parkplatz vollparkten. Wir bekamen gerade noch einen halb legalen Platz. Überhaupt waren wir beide eher nur so mittelmotiviert, an den Fels zu gehen: Wir waren nach der kurzen Nacht nicht richtig ausgeruht, und das Wetter schwankte zwischen drohendem Regen und stabiler schwarzer Wolkendecke.
Das ist ja eigentlich die undankbarste Wetterlage, weil es sehr ungemütlich war draußen, aber nicht ganz so schlecht, dass Klettern von vornherein keine Option gewesen wäre. Naja, die Vögel sangen aus voller Kehle, die Hummeln brummten trotz des Windes, wir schulterten die Rucksäcke, und ab da lief's richtig gut: Der Sektor Hölle war pitschnass bis auf die beiden Touren, die wir machen wollten; ich machte die Cross & knackig zum Aufwärmen, zum Herumbouldern und zum Durchsteigen und der Prinz machte die Hydra durchstiegsreif.
Dann kehrten wir beim besten Bäcker der Stadt ein, um Erdbeertörtchen zu kaufen und die Prinzeneltern damit zu überraschen - die wussten nicht, dass wir heute schon zu Besuch kamen (geplant war Dienstag) und waren daher auch nicht da. Überraschung also nicht ganz geglückt, aber dank einiger Anrufe fanden wir uns später zusammen.
Abends fand sich nach erstem Befindlichkeitsaustausch und üppigem, spontan gezaubertem Essen sogar noch Zeit für einen Saunagang, auf den ich mich seit Tagen bei dem trüben Wetter freute.
Toprope:
Ettringen, Sektor Hölle: Cross & knackig (8)
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